Pressemitteilung | Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV)

Gute Bedingungen für eine nachhaltige Kunststoffindustrie schaffen

(Bad Homburg/Hannover) - Vertreter des Gesamtverbandes Kunststoff-verarbeitende Industrie (GKV) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) haben am Mittwoch, 27. April 2015 in Bad Homburg ihren Dialog über die Rahmenbedingungen der Kunststoffverarbeitung in Deutschland mit einer Sitzung des von beiden Organisationen getragenen Zukunftsforums für eine nachhaltige Kunststoffindustrie fortgesetzt.

Die Zahl der Beschäftigten in der Kunststoffverarbeitung in Deutschland bewegt sich aktuell auf einem sehr hohen Niveau und wird bei anhaltend gutem Konjunkturverlauf voraussichtlich auch in diesem Jahr weiter wachsen. Voraussetzung für eine auch mittel- und längerfristig positive Entwicklung der Beschäftigung in der Kunststoffverarbeitung ist die Verbesserung mehrerer Rahmenbedingungen, die die Branche am Standort Deutschland aktuell belasten.

Fachkräftegewinnung im demografischen Wandel

Als wachsende Herausforderung für die Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie sehen GKV und IG BCE die Gewinnung von Fachkräften in einer Zeit des demografischen Wandels an. Begrüßt wird, dass die Bundesagentur für Arbeit die Nachqualifizierung und Weiterbildung gering qualifizierter und älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen verstärkt fördert. Das Potential der Zuwanderung für die Gewinnung von Fachkräften muss in Zukunft besser genutzt werden. Die wachsende Nachfrage nach Fachkräften gebietet ein Überdenken der bestehenden bürokratischen Hürden mit Blick auf die Erteilung von Arbeitserlaubnissen und die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse unter Wahrung des deutschen Qualitätsniveaus.

Digitalisierung in der Kunststoffverarbeitung

Die Kunststoff verarbeitende Industrie bringt gute Voraussetzungen dafür mit, von den Chancen der Digitalisierung der Industrie profitieren zu können. Die Vertreter beider Organisationen sind gleichwohl der Auffassung, dass sich die Digitalisierung industrieller Wertschöpfung in Abhängigkeit von der jeweiligen betrieblichen Situation in der Kunststoffverarbeitung eher evolutionär denn revolutionär vollziehen wird. Mit fortschreitender Digitalisierung der Wertschöpfung verändern sich auch die Anforderungen an die Qualifikationen der Fachkräfte. GKV und IG BCE werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Kunststoffverarbeitung künftig verstärkt gemeinsam analysieren und bewerten.


Energie- und Klimapolitik

Die Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führt zu einer erheblichen Kostenbelastung für die überwiegende Zahl der Kunststoff verarbeitenden Betriebe und verschlechtert die Wettbewerbsposition inländischer Betriebe. GKV und IG BCE sind der Überzeugung, dass der Gesetzgeber die Finanzierung des Ausbaus Erneuerbarer Energien baldmöglichst neu regeln und im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe auf eine breitere Basis stellen muss. Weiterhin muss die europäische Dimension der Energieversorgung im Zuge energiepolitischer Weichenstellungen stärker als bisher berücksichtigt werden.

Neben der ausreichend sicheren Versorgung mit Strom zu vertretbaren Kosten darf die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich nicht vernachlässigt werden. GKV und IG BCE stimmen überein, dass die steuerliche Förderung der energetischen Gebäude-sanierung einen wichtigen Beitrag für das Erreichen der Energieeffizienz- und Klimaschutz-strategie leisten kann. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, verlässliche Rahmenbedingungen für die energie- und klimapolitisch sinnvolle Sanierung von Bestandsimmobilien zu schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) Dr. Oliver Möllenstädt, Geschäftsführer Kaiser-Friedrich-Promenade 43, 61348 Bad Homburg Telefon: (06172) 926661, Fax: (06172) 926674

(cl)

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