Pressemitteilung | Bauherren-Schutzbund e.V.

Guter Ruf des Handwerks täglich gefordert / BSB Online - Umfrage zu Verbrauchererwartungen an Handwerker / Kompetenz und Qualität stehen an vorderster Stelle / Ausführungsmängel und Terminverzug sind Hauptquellen für Ärger / Dialog zwischen Verbrauchern und Handwerkern ausbauen

(Berlin) - Das Handwerk genießt bei Verbrauchern prinzipiell einen guten Ruf. Gleich ob Neubau, Modernisierung oder Reparaturen - Handwerker werden wegen ihrer fachlichen Kompetenz gern beauftragt. Das bestätigte eine aktuelle Online-Umfrage des Bauherren-Schutzbundes, an der sich rund 500 Verbraucher beteiligten.

89 Prozent der befragten Bauherren und Wohneigentümer schätzen kompetente Beratung als unverzichtbar, 92 Prozent erwarten qualitätsgerechte Ausführung der Arbeiten, 80 Prozent legen besonderen Wert auf Termintreue. Kostensicherheit und nachvollziehbare Rechnungen haben für 75 bis 76 Prozent der Befragten einen besonders hohen Stellenwert. Freundlichkeit und guter Service werden vorausgesetzt. Diese anspruchsvolle Erwartungshaltung wird bereits von einem großen Teil der Handwerksbetriebe erfüllt.

Bei allen guten Erfahrungen erleben Bauherren und Wohneigentümer immer wieder auch ärgerliche Situationen mit Handwerkern. In der Umfrage wurden Mängel bei der Ausführung der Arbeiten zu 79 Prozent und das Nichteinhalten von Terminen zu 70 Prozent als Hauptquellen für Ärger benannt. Mehr als 50 Prozent sind auf den Einsatz unqualifizierter Arbeitskräfte und die Ausfertigung nicht nachvollziehbarer Rechnungen zurückzuführen. Auch mangelnde Transparenz bei vorgelegten Kostenvoranschlägen und Angeboten und letztlich Kostenüberschreitungen nennen die Verbraucher als nicht unerhebliche Kritikpunkte.

Spielregeln beachten, um Ärger vorzubeugen

Sowohl Handwerker als auch Verbraucher können vorprogrammierten Ärger vermeiden, wenn sie einige "Spielregeln" im gemeinsamen Umgang besser beachten. Darauf macht der Bauherren-Schutzbund in Auswertung der Umfrage aufmerksam.

So sollten Verbraucher stets nach einem Meister- oder Fachbetrieb suchen, im Zweifelsfalle bei der Handwerkskammer nachfragen. Bei großen Aufträgen sollten immer mehrere Angebote bzw. Kostenvoranschläge eingeholt und verglichen werden. Bei Reparaturaufträgen empfiehlt es sich, eine finanzielle Höchstgrenze und einen realistischen Fertigstellungstermin festzulegen. Verbraucher sollten auf sofortige Benachrichtigung drängen, falls unvorhergesehene Änderungen im Bauablauf drohen. Treten Mängel auf, ist natürlich das beauftragte Unternehmen erster Ansprechpartner. Vereinbarte Abschlagszahlungen bei größeren Aufträgen oder die Schlussrechnung sollten nach ordnungsgemäß erfülltem Auftrag unverzüglich bezahlt werden.

Handwerker wiederum sollten "Tugenden" wie Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit als beste Werbung für ihr Unternehmen verstehen. Fragt man Verbraucher, so werden diejenigen Handwerksbetriebe weiterempfohlen, die sich Zeit für solide Beratung unter Beachtung der Kundenwünsche nehmen und zeitnah ein detailliertes Angebot abgeben. Liegen Verträge in Schriftform vor, schafft das Sicherheit für beide Seiten. Hoch im Kurs steht zudem, wer vereinbarte Termine wirklich einhält und vor Ort straff mit qualifiziertem Personal arbeitet. Nicht vorhersehbare Arbeiten und ungeplante Kosten sofort aufzuzeigen und von der Entscheidung der Bauherren abhängig zu machen, gehört zur Vertrauensbasis. Nicht zuletzt - auch das merken Verbraucher an - ist der geschätzt, der die Baustelle sauber verlässt. Wenn das alles so läuft und qualitätsgerecht gearbeitet wurde, wird eine zügig erstellte Schlussrechnung in der Regel auch bezahlt. Sie muss allerdings für die Kunden nachvollziehbar sein. Auf dieser nichtabgesprochene Positionen zu finden, bringt unnötigen Ärger. Sind später dennoch Mängel zu reklamieren, bleibt derjenige Fachbetrieb positiv im Gedächtnis, der sich sofort darum kümmert - auch wenn die Rechnung schon beglichen ist.

Gute Handwerker bei Alt- und Neubau unverzichtbar

"Unzweifelhaft ist das Handwerk ein wichtiger Partner für private Bauherren und Wohneigentümer. Auf jeder Baustelle - sei es beim Neubau oder im Altbau - sind Flexibilität und fachliche Kompetenz des Handwerkers für den Erfolg ausschlaggebend", folgert Peter Mauel, 1. Vorsitzender des BSB. "Dafür können weitere Reserven mit dem Ausbau von Transparenz und Zuverlässigkeit, von qualitätsgerechter Arbeit und kundenspezifischem Service erschlossen werden." Verbraucher und Handwerk müssen dafür im ständigen Dialog bleiben. Der BSB ist als Verbraucherschutzorganisation bereit, diesen Dialog zu fördern. Denn der gute Ruf des Handwerks entscheidet sich täglich und auf jeder Baustelle von Neuem.

www.bsb-ev.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauherren-Schutzbund e.V. Pressestelle Kleine Alexanderstr. 9/10, 10178 Berlin Telefon: (030) 3128001, Telefax: (030) 31507211

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