Pressemitteilung | (VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Gymnasiasten aus Greiz entwickeln selbstfahrendes Miniauto

(Frankfurt am Main) - Felix Reißmann (18), Niklas Geißler (18) und Moritz Schaub (18) erhalten den mit 1.000 Euro dotierten VDE Sonderpreis für Innovationen in Zukunftstechnologien im Jugend forscht Finale

Per Fernsteuerung fahren klassische Modellautos bislang über Gehwege und Parkplätze. Das selbstfahrende Miniauto von Felix Reißmann (18), Niklas Geißler (18) und Moritz Schaub (18) vom Ulf-Merbold-Gymnasium in Greiz kurvt allerdings ganz von selbst durch die Gegend, denn es ist ein autonom fahrendes Auto. "Wir waren schon immer an autonomen Fahrzeugen interessiert und haben uns deshalb dazu entschieden, einmal selbst zu untersuchen, was zum Bau eines solchen Fahrzeugs dazu gehört und wie komplex die Programmierung der verschiedenen Assistenten sein kann", erklären die Abiturienten. Die Karosserie stellten die Jungforscher mittels 3-D-Drucker her, um sie anschließend mit Elektromotor, Akku, Bordcomputer, Kamera und Ultraschallsensoren zu bestücken. Auch an Beleuchtung und Blinker wurde gedacht, für beides nutzten sie LEDs. Wie die großen Vorbilder auf der Straße verfügt das Kleingefährt über einen Notbrems- und einen Spurhalteassistenten sowie eine Einparkhilfe. Im Praxistest bewältigte das selbstfahrende Modellauto langsam, aber sicher einen vorgegebenen Parcours.

Gleich zwei Preise

Mit ihrer Idee überzeugten die Schüler die Jury des 56. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht. Sie zeichnete das Trio im Finale mit dem mit 1.000 Euro dotierten VDE-Sonderpreis für eine Arbeit auf dem Gebiet der Elektronik, Energie- oder Informationstechnik aus - den Technologien der Zukunft. "Ein wichtiges Ziel des VDE ist die Nachwuchsförderung. Wir wollen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie kreativ der Beruf der Elektroingenieurin und des Elektroingenieurs ist", sagt VDE Präsident Prof. Dr. Armin Schnettler anlässlich der Preisverleihung im Jugend forscht Finale. Daneben belegten die Schüler den 3. Platz in der Kategorie Technik vom Verein der Ingenieure (VDI).

Die VDE- und VDI-Preisträger wollen ihr autonomes Fahrzeug weiter verbessern: "Wir planen zum Beispiel den Bordcomputer auszutauschen um einen Großteil der Berechnungen direkt im Auto erledigen zu können. Ziel ist es natürlich noch weitere Assistenzsysteme hinzuzufügen", sagen die Gymnasiasten aus Greiz. Gleich bei ihrer ersten Jugend forscht Teilnahme gelang ihnen der Einzug ins Bundesfinale, das aus Gründen des Infektionsschutzes erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs online stattfand.

Mut und Forschergeist gefragt

169 junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) traten mit 113 Forschungsprojekten in den wissenschaftlichen Wettstreit. Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V. :"Ich freue mich, dass Jugend forscht mit dem Motto der diesjährigen Wettbewerbsrunde 'Lass Zukunft da.' Aufgaben in den Blick nimmt, die über die aktuelle Krise hinausweisen. Wir brauchen den Mut und Forschergeist von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur in Zeiten der Coronapandemie, sondern auch bei der Bewältigung langfristiger globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel."

Für die drei erfolgreichen Jugend forscht Preisträger des Ulf-Merbold-Gymnasiums in Greiz gibt es nach dem Finale noch einiges zu tun, sie tüfteln weiter an ihrem autonomen Fahrzeug und starten in ihre Zukunft: "Zur Zeit schreiben wir alle noch unser Abitur", sagen sie. Danach können sie sich den Beginn eines Studiums vorstellen.

Quelle und Kontaktadresse:
(VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Melanie Unseld, Pressesprecherin Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 63080, Fax: (069) 6312925

(mj)

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