Pressemitteilung | Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. (BDK)

Hackerangriffe gegen Sicherheitsbehörden verdeutlichen dringenden Handlungsbedarf / BDK fordert "Cyber-Cops" für BKA und Bundespolizei sowie das Ende der gefährlichen Sparwut

(Berlin) - Hackerattacken gegen staatliche Einrichtungen nehmen nicht nur zu; sie werden zunehmend erfolgreicher, wie die jüngste Attacke der Gruppe "No Name Crew" auf einen Server der Bundespolizei beweist. Gerade sensible polizeiliche Daten sollten einen maximalen Schutz genießen, so der Bund Deutscher Kriminalbeamter, Verband Bund. Es könne nicht angehen, dass selbst Bundes-(sicherheits-)behörden noch immer nicht im Internet- Zeitalter angekommen seien, so Thomas Mischke, Vorsitzender für die Bundespolizei. Andy Neumann, Vorsitzender für das Bundeskriminalamt, sekundiert: "Auch im BKA hängen wir der Zeit hinterher, zumindest wenn es um die Möglichkeit der Einstellung hoch qualifizierten Personals geht." Während in Bayern bereits "Cyber-Cops" ausgebildet würden, diskutiere man bei BKA und Bundespolizei noch immer über "Wenn, Aber und Kosten", erklären beide.

Problemverschärfend käme hinzu, so Mischke weiter, dass infolge der politisch verordneten Sparwut im IT- Bereich der BPOL seit Jahren haarsträubende Titelunterdeckungen zu einem enormen Innovations- und Investitionsstau geführt hätten, die sich in Zukunft bitter rächen könnten.

Immerhin jedoch hätten BKA und Bundespolizei aufgrund der jüngst beschlossenen IT- Kooperation beider Behörden eine hervorragende Chance, Schwachstellen zu erkennen, Lücken zu schließen und das gemeinsame Know-how zu nutzen, um langfristig auf hohem Niveau Sicherheitsstandards einzurichten und zu bewahren. "Da sind wir sicher künftig besser aufgestellt, auch wenn beiden Behörden nach wie vor die Mittel fehlen, um Personal und Technik auf höchstem Niveau vorzuhalten", so Mischke.

Dass trotz aller Kritik die Sicherheit der IT im BKA und der Bundespolizei sehr hoch sei, verdanke man letztlich der überdurchschnittlichen Motivation, Belastbarkeit und Kreativität der Mitarbeiter.

Der BDK- Verband Bund erwarte daher, dass gute Ansätze wie das "Nationale Cyberabwehrzentrum" nicht zu reinen Lippenbekenntnissen verkommen, sondern zeitnah Ergebnisse und ein deutlicher Personalausbau folgen. "Ein Wunschergebnis wäre schon erzielt, wenn die Politik einsähe, dass Sicherheit auf dem IT- Sektor weit mehr kostet als die Peanuts, die den Behörden bisher zugestanden werden", schließt Neumann.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDK) Pressestelle Poststr. 4-5, 10178 Berlin Telefon: (030) 24630450, Telefax: (030) 246304529

(cl)

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