Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Halbjahresumfrage: bvse erwartet Konjunkturdelle in der zweiten Jahreshälfte

(Berlin) - „Keinen Grund für Euphorie“ sieht der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Zwar habe man in den ersten sechs Monaten ein kräftiges Umsatzwachstum von 5 Prozent verzeichnen können, doch für die zweite Jahreshälfte zeichne sich schon eine Konjunkturdelle ab.

Die steigenden Umsätze führte bvse-Präsident Johannes Blees auf der Halbjahresbilanz-Pressekonferenz seines Verbandes vor allem auf die massiven Preiserhöhungen im Zuge der TASi/Ablagerungsverordnung zurück. Blees: „Die gestiegenen Umsätze spiegeln leider nicht automatisch bessere Ergebnisse der Geschäftstätigkeit wider.“

Trotzdem sei der Einfluss der konjunkturellen Erholung, die sich inzwischen auch im Bereich der Binnennachfrage zeigt, nicht zu leugnen. Es komme daher nicht von ungefähr, dass drei Prozent der Unternehmen ihre gegenwärtige unternehmensspezifische Lage als „sehr gut“ angaben und jeweils 36 Prozent mit „gut“ beziehungsweise „befriedigend“ votierten. Mit „ausreichend“ antworteten 17 Prozent, während die Aussage „mangelhaft“ nur 8 Prozent der Befragten wählte.

Angesichts vieler Unsicherheiten, beispielsweise der noch nicht vorliegenden Ergebnisse der DSD-Ausschreibung, der weiteren Auswirkungen des neuen Elektro-Gesetzes und nicht zuletzt der angekündigten Erhöhung der Mehrwertsteuer sehen die Mitgliedsunternehmen ihre Perspektiven eher verhalten.

Der bvse erwartet daher für die zweite Jahreshälfte 2006 nur noch ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent. „Bereinigt um Sondereinflüsse wie zum Beispiel die TASi bedingten enormen Preissteigerungen bei der thermischen Abfallverwertung, liegen wir nur noch bei einem Umsatzwachstum von etwa 1,5 Prozent“, erläuterte der bvse-Präsident vor der Presse in Bonn.
„Unsere Umfrage zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung noch nicht konstant ist und wir in der 2. Jahreshälfte mit einer Konjunkturdelle rechnen müssen.“ Auch das sei ein Grund dafür, warum die Zeichen bei der Neueinstellung von Personal nicht auf „grün“ stehen. Die Unternehmen seien vorsichtig und planten deshalb keine Steigerung der Beschäftigtenzahlen.

Zudem sei immer noch ein starker Konsolidierungsdruck in der Recycling- und Entsorgungsbranche zu spüren. Blees: „Die Konzentrationstendenzen nehmen zu, das Fusionsfieber unter den Konzernen grassiert weiter und der Hunger der Großen nach starken mittelständischen Unternehmen wächst.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Jörg Lacher, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

(sk)

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