Handel zum Ausbildungsbonus: Ausbildungsreife statt Subventionierung
(Berlin) - Der Handel lehnt den Ausbildungsbonus ab, weil er zu Fehlanreizen und Verzerrungen auf dem Ausbildungsmarkt führt. Normale Ausbildungsverhältnisse würden flächendeckend subventioniert, wenn der Staat auch für die Ausbildung von leistungsstarken Realschülern zahlt. Wir fordern den Deutschen Bundestag auf, die finanzielle Unterstützung auf wirklich leistungsschwache Altbewerber zu begrenzen! Dies erklärt Dr. John Bötticher, stellvertretender Vorsitzender des Gemeinsamen Bildungsausschusses von HDE und BGA und Unternehmer sowie Vorstandsvorsitzender der August Fuhrmann AG, heute (10. April 2008) in Berlin anlässlich der ersten Beratung des Deutschen Bundestages zum Fünften Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch Verbesserung der Ausbildungschancen förderungsbedürftiger junger Menschen.
Die Vielzahl von Altbewerbern, die im zweiten oder dritten Jahr ohne Ausbildungsstelle bleiben, sei ein Problem, das gelöst werden müsse. Der Vorschlag der Bundesregierung ziele jedoch in die falsche Richtung. Die Definition des Kreises der betroffenen Altbewerber für einen Ausbildungsbonus sei zu weit.
Um möglichst viele Jugendliche in Ausbildung bringen zu können, müssen sie ausbildungsfähig sein. Die Grundlagen hierfür werden in Familie und Erziehung gelegt, das Ergebnis die Ausbildungsreife muss Ziel der Schulzeit sein, so Jens Kettler, Vorsitzender des Gemeinsamen Bildungsausschusses von HDE und BGA und Geschäftsbereichsleiter Bildung der EDEKA AG. Wir sehen einen erheblichen bildungspolitischen Handlungsbedarf: Die Ganztagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen muss ausgebaut werden, das fördert zugleich die Karrierechancen beider Elternteile. Das Berufsprinzip bei der Ausbildung muss gestärkt werden, selbstständige Module oder Ausbildungsbausteine führen zu einer Abwertung des deutschen Berufsbildungssystems. Außerdem ist der Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte zu erleichtern. Wir brauchen mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem.
Ihre Forderungen haben HDE und BGA in einer gemeinsamen Position Kompetenz für die Zukunft Handel geht vor zusammengefasst. Seit dem Paktgründungsjahr 2003 hat der Handel allein 28 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge geschaffen. Bei der Wirtschaft insgesamt betrug der Zuwachs 12 Prozent. Damit ist der Handel zentraler Leistungserbringer im Ausbildungspakt.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA)
André Schwarz, Pressesprecher, Geschäftsführung
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