Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk hält hohe Ausbildungsquote / Weniger Lehrverträge / Mangel an geeigneten Bewerbern nimmt zu

(Berlin) - Zur Lehrlingsstatistik des Statistischen Bundesamtes erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"Das Handwerk bleibt "Ausbilder der Nation". Weiterhin ist exakt jeder 10. Beschäftigte im Handwerk ein Lehrling. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache der Ausbildungsquote der anderen Wirtschaftsbereiche. Diese Leistung erbringt das Handwerk trotz der anhaltenden katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklung, die allein im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Arbeitsplätze kostete, und die Zahl der Insolvenzen und Betriebsstillegungen sprunghaft ansteigen ließ.

Zum Stichtag 31. Dezember 2002 erhielten 527.887 Jugendliche in 238.975 Ausbildungsstätten eine Ausbildung im Handwerk. Das sind 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Handwerk wurden 177.066 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, 13.486 weniger als im Jahr 2001. Insgesamt entspricht dies einem Rückgang von 7,1 Prozent. Davon betroffen sind die alten und neuen Bundesländer gleichermaßen. Der Rückgang resultiert neben der katastrophalen wirtschaftlichen Situation vor allem aus den schlechten schulischen Abschlüssen und den regionalen Gegebenheiten. Die Handwerkskammern melden einen weiter wachsenden Mangel an geeigneten Bewerbern vor allem in den alten Bundesländern. Allein in Baden-Württemberg konnten im vergangenen Jahr 13.000 Lehrstellen nicht besetzt werden. In den neuen Bundesländern fehlen dagegen weiter betriebliche Ausbildungsplätze.

Das Handwerk appelliert insbesondere an alle noch nicht ausbildenden Betriebe, durch die Bereitstellung zusätzlicher Arbeitsplätze den Jugendlichen entgegenzukommen und gleichzeitig einem in wenigen Jahren drohenden Facharbeitermangel entgegenzuwirken. Das Handwerk appelliert zugleich an die Politik, durch Verbesserungen im schulischen Bereich die Ausbildungsfähigkeit zu erhöhen. Die Jugendlichen werden aufgefordert, bei der Berufswahl eine größere Flexibilität zu zeigen. Das Handwerk startet zudem in den Bundesländern mit Bewerbermangel Kampagnen, die für interessante und zukunftsträchtige, aber in der Öffentlichkeit oft unbekannt Berufe im Handwerk werben."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21, 10117 Berlin Telefon: 030/206190, Telefax: 030/20619460

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