Handwerk meldet Zuwachs bei Lehrverträgen / 38 Prozent der Bewerber kommen nicht zur Nachvermittlung
(Berlin) - Das Handwerk hat die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge zum Stichtag 31. Oktober gegenüber dem Vorjahr steigern können. Der Zuwachs liegt bei 0,5 Prozent. Dank erheblicher zusätzlicher Anstrengungen im Rahmen des Ausbildungspaktes konnte mehr als wett gemacht werden, dass rund 170.000 Ausbildungsplätze konjunkturbedingt weggefallen sind.
Zum Stichtag waren 167.335 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Im Westen beträgt das Plus 0,7 Prozent. In den neuen Bundesländern gibt es zwar ein Minus von 0,3 Prozent. Durch die Steigerung betrieblicher Ausbildungsplätze und die deutliche Reduzierung außerbetrieblicher Ausbildungsplätze hat sich die Ausbildungssituation jedoch für einige hundert Lehrlinge qualitativ verbessert.
Die Zahl der Plätze für Einstiegsqualifikationen wurde im Oktober auf jetzt mehr als 4000 verdoppelt. Die Handwerkskammern werben seit Anfang Oktober verstärkt für diese neue Form der Qualifikation und wollen bis Jahresende bis zu insgesamt 7.500 Plätze schaffen.
Zu den Nachvermittlungsaktionen der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammern und der Industrie- und Handelskammern kamen im Schnitt rund
57 Prozent der eingeladenen Jugendlichen. Damit haben deutlich mehr der unversorgt gebliebenen Jugendlichen als in den Vorjahren das Angebot auf Nachvermittlung wahrgenommen. Mehr als 40 Prozent der Jugendlichen, die in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit als unversorgt geführt werden, zeigen aber kein ernsthaftes Interesse an einer betrieblichen Ausbildung. Dies ergab eine Umfrage des ZDH unter 42 von 54 Handwerkskammern.
Die Erfahrungen der Handwerkskammern mit den gemeinsamen Nachvermittlungsaktionen sind tendenziell positiv. Die Durchführung der Kompetenzchecks zur Unterstützung der Nachvermittlung ist in der Regel gut angelaufen. Allerdings wurde von einigen Handwerkskammern bemängelt, dass nicht alle Arbeitsagenturen von diesem Instrument Gebrauch machen. Insgesamt haben bis Ende Oktober etwa 14.800 Jugendliche an solchen Tests teilgenommen. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde für knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vermittlung in eine betrieblichen Ausbildung empfohlen. Weitere 43 Prozent erhielten die Empfehlung, an einer Maßnahme zur Einstiegsqualifizierung teilzunehmen. 11 Prozent erhielten eine Empfehlung für eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. Auf Grundlage dieser Empfehlungen wird allen Jugendlichen ein entsprechendes Angebot gemacht.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)
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