Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand
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Handwerk: Mimikry statt Strukturreform

(Berlin) - Zur geplanten Neuausrichtung der Spitzenorganisationen des Deutschen Handwerks sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 10. September in Berlin: "Die deutschen Handwerkskammern haben ihre einmalige Chance verspielt, sich nach dem Finanz- und Führungsskandal vom Zentralverband des deutschen Handwerks zu emanzipieren und sich zur alleinigen Vertretung der Gesamtinteressen des Handwerks zu konstituieren. Die gewählten Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter im Handwerk haben zwar ihre Stimme gegen diese Entwicklung erheben dürfen, eine Mitabstimmung war ihnen satzungsmäßig jedoch verwehrt.

Dieser so genannten Strukturreform der Handwerksorganisationen fehlt sowohl die Zustimmung als auch die Unterstützung der Mehrzahl der im Handwerk Beschäftigten. Die versprochene Stärkung der Handwerkskammern gemäß ihrem Finanzierungsanteil am ZDH gegenüber den handwerklichen Unternehmerinteressen und -organisationen fand nicht statt. Das 'Signal von Berlin' ist kein Aufbruch zu Strukturreformen, sondern betreibt nichts anderes als Mimikry.

Zur Erinnerung: Auch die gerade novellierte Handwerksordnung sieht zur Vertretung der Gesamtinteressen des Handwerks nur die regionale Ebene der Handwerkskammern vor. Um das Ziel des Gesetzes auf allen Politikebenen zu erfüllen, nämlich die 'Bildung und Vertretung der Gesamtinteressen des Handwerks', müssten auch auf Landes- und Bundesebene die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berücksichtigt werden. Schließlich sind auch sie Pflichtzugehörige der Kammern, ebenso wie Betriebsinhaber. Die so genannte Spitzenvertretung des Handwerks, der sich neu strukturierende Zentralverband des Deutschen Handwerks, kennt jedoch keine direkte Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und dort, wo sie eingeschränkt beteiligt werden - im Deutschen Handwerkskammertag - ist dieser weiterhin dem Zentralverband untergeordnet."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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