Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk zur Mittelstandsoffensive der SPD / Philipp: Keine Lockerung der Handwerksordnung

(Berlin) - Zu der von der SPD verabschiedeten „Wiesbadener Erklärung - Offensive für den Mittelstand“ stellt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), fest:

„Wir begrüßen die Pläne des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, kleine Unternehmen von bürokratischen Lasten zu befreien. Dies wäre eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme. 50 Prozent der Handwerksbetriebe geben an, dass bürokratische Belastungen eine ernsthafte Bedrohung für den Erfolg ihres Unternehmens sind. Eine Reduzierung dieser Belastungen trägt also zur Bestandssicherung von Unternehmen bei und baut Hürden für den Schritt in die Selbständigkeit ab.

Einzelheiten nennt die von Bundesminister Clement vorgelegte „Wiesbadener Erklärung“ noch nicht. Der ZDH geht jedoch davon aus, dass künftig alle Gewerbebetriebe mit Einnahmen bis zu 50.000 Euro von der Pflicht zur Buchführung befreit werden. Die Hälfte der Einnahmen sollte pauschal als Betriebsausgaben steuerlich anerkannt werden. In einem Gesamtkonzept für die steuerliche Behandlung von Kleinunternehmen sollte auch die Streichung der Gewerbesteuerpflicht nicht fehlen, auf die Abgabe einer Umsatzsteuererklärung sollte man verzichten können.

Wichtige Punkte der Mittelstandsoffensive der Bundesregierung gehen auf Anregungen des ZDH zurück. So die angekündigte neue Initiative zur Verbesserung der Zahlungsmoral oder die Förderung der Außenwirtschaftsaktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen.

Die vorgeschlagene vierjährige Befreiung für Existenzgründer von den Beiträgen an die Kammern kann jedoch nicht in deren Interesse liegen. Denn vor allem Existenzgründer profitieren von der Betriebsberatung und den praktischen Hilfen der Kammern. Eben diese Dienstleistungen wären bei dem zu erwartenden Rückgang der Mitgliedsbeiträge gefährdet.

An der vorgeschlagenen Modernisierung der Handwerksordnung arbeiten wir gerne mit. Eine weitere Lockerung der Handwerksordnung darf es allerdings nicht geben. Dies würde zu Qualitätseinbussen und einem erheblichen Nachlassen der Ausbildungsleistung führen. Daran kann niemand ein Interesse haben.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

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