Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)
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Handwerksnovelle setzt Dequalifizierungsspirale in Gang

(Berlin) - Sechs Monate nach Inkrafttreten der Novelle zur Handwerksordnung ist der Betriebsbestand im Gesamthandwerk um 1,9 Prozent oder um 16.231 Betriebe gestiegen. Damit sind zum 30. Juni 2004 genau 862.891 Betriebe in den Rollen eingetragen. Der Zuwachs resultiert zu einem großen Teil aus einem starken Zulauf in den zulassungsfreien B1-Handwerken, in denen Ende Juni 15,7 Prozent mehr Betriebe (plus 11.759) registriert sind als zum Jahresende 2003.

Nahezu 95 Prozent des Zuwachses in den B1-Handwerken konzentrieren sich dabei auf sieben Gewerke der baunahen Handwerke und des Dienstleistungsbereiches. Der mit Abstand stärkste Anstieg der Betriebszahlen ist bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern sowie bei den Gebäudereinigern zu beobachten.

77,8 Prozent aller Zugänge in den B1-Handwerken erfolgten ohne fachspezifische Qualifikation. Nur rund sechs Prozent der neu eingetragenen Betriebe verfügen über einen Betriebsinhaber oder Geschäftsleiter mit Meisterbrief, knapp zwei Prozent über einen Chef mit einer vergleichbaren Qualifikation und etwa 14 Prozent können zumindest eine Gesellenprüfung vorweisen. "Damit zeigt sich, dass die befürchtete Dequalifizierungsspirale in den jetzt zulassungsfreien B1-Handwerken unmittelbar mit der Novellierung eingesetzt hat. Dies wird auch Konsequenzen für die Ausbildung in diesen Berufen haben", so ZDH-Präsident Dieter Philipp. Zweifel gibt es an der Bestandsfestigkeit von Betrieben ohne jede fachspezifische Qualifikation.

Auch in den zulassungspflichtigen Handwerken gibt es ein Plus: Im ersten Halbjahr 2004 werden 3.506 oder 0,6 Prozent zusätzliche Betriebe registriert. In den handwerksähnlichen B2-Handwerken ist der Betriebsbestand nur geringfügig gewachsen (0,5 Prozent, um 845 auf 184.731). Nicht nennenswert ist die Nachfrage nach Eintragung einfacher Tätigkeiten in die Anlage A. Zum 30. Juni lagen bundesweit nur 121 Eintragungen vor.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: 030/20619-0, Telefax: 030/20619-460

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