Pressemitteilung | DIE JUNGEN UNTERNEHMER

Handwerksordnung: Junge Unternehmer werfen CDU/CSU und FDP Klientelpolitik vor / BJU empört über Entgleisung des ZDH-Präsidenten

(Berlin) - Anlässlich der Beratung der Reform der Handwerksordnung im Bundestag am 5. Juni hat der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) die Haltung von CDU/CSU und FDP kritisiert. "Es verschlägt einem die Sprache, dass ausgerechnet die Parteien, die sonst für Deregulierung und Marktwirtschaft eintreten, die Lockerung der Handwerksordnung ablehnen. Das ist reine Klientelpolitik, um sich die Stimmen der heutigen Handwerksmeister zu sichern", so der BJU-Bundesvorsitzende Marcus Schneider.

Empört zeigte sich Marcus Schneider über die Entgleisung des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, auf einer CDU/CSU-Veranstaltung vorgestern in Berlin: "Wer Existenzgründer ohne Meisterbrief als Selbständigenproletariat diffamiert, denkt in den Kategorien von vorgestern. Mit seiner Unterscheidung zwischen guten und schlechten Selbständigen legt er die Axt an die Marktwirtschaft".

Der BJU begrüßt die Reformpläne der Bundesregierung, zumindest in nicht gefahrgeneigten Berufen die Selbständigkeit ohne Meisterbrief zuzulassen. Das betrifft zum Beispiel Friseure, Raumausstatter und Goldschmiede.

"Selbständigkeit im Handwerk muss auch ohne Meisterbrief möglich sein", umreißt der BJU-Bundesvorsitzende das Ziel. Er forderte freien Wettbewerb zwischen Meisterbetrieben und anderen Handwerkern.

"Der BJU setzt auf den mündigen Kunden", erklärte Marcus Schneider. "Der Kunde soll wie in anderen Branchen selbst entscheiden, wem er einen Auftrag erteilt. Der Meisterbrief sollte für das Unternehmen eine Werbung, aber keine Markteintrittshürde sein."

Schneider verwies im übrigen auf eine "Inländer-Diskriminierung" mit entsprechenden Folgen für den Wettbewerb in grenznahen Regionen. Handwerker aus anderen EU-Ländern dürfen gemäß dem EU-Recht in Deutschland auch ohne Meisterbrief selbständig tätig werden. Dagegen verlangt das deutsche Recht vom deutschen Handwerker für dieselbe Tätigkeit den Meisterbrief. Mit dem EU-Beitritt Tschechiens und Polens wird sich dieses Problem verschärfen.

Der Bundesverband Junger Unternehmer ist das branchenübergreifende Netzwerk von 2.500 jungen selbständigen Unternehmern im Alter bis zu 40 Jahren. Seine Mitglieder führen meist mittelständische Unternehmen vom traditionsreichen Familienunternehmen bis zum Start-Up.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Junger Unternehmer der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V. (BJU) Reichsstr. 17, 14052 Berlin Telefon: 030/300650, Telefax: 030/30065-490

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