Hauptstadtpresse darf nicht in tariflosem Zustand schweben
(Berlin) - Der Springer-Konzern hat mit seinen Konzernteilen Springer, Berlin, und Ullstein die Mitgliedschaft im Verlegerverband zum 31. März 2005 gekündigt. Dies bestätigte auf Nachfrage der Geschäftsführer Alexander Bretz des Vereins der Zeitungsverleger Berlin und Brandenburg. Auslöser soll der Kostendruck sein, unter dem der Konzern durch die Welt steht. Betroffen sind die Redakteurinnen und Redakteure der BZ und der Berliner Morgenpost.
Springer hatte auf Grund des guten Jahresergebnisses 2003 noch vor wenigen Wochen angekündigt, seinen Beschäftigten eine zusätzliche einmalige Prämie von 900 Euro zahlen zu wollen. Umso unverständlicher ist die Entscheidung der Springer-Geschäftsleitung, kritisierte DJV-Hauptgeschäftsführer Hubert Engeroff. Er nannte es unverantwortlich, aus kurzfristigen Renditegründen das bewährte System der Flächentarifverträge zu verlassen. Die Hauptstadtpresse darf nicht in tariflosem Zustand schweben. Engeroff appellierte an den Springer-Konzern, die Entscheidung zu überdenken. Andernfalls werde der DJV Springer zu Haustarifverhandlungen auffordern. Engeroff: Das war schon bei der Berliner Zeitung erfolgreich. Dort wurde ein Haustarifvertrag abgeschlossen, der an den Flächentarifvertrag angelehnt ist.
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