Pressemitteilung | Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V - Landesverband Niedersachsen

HB- Jahreshauptversammlung in Hildesheim / Niedersächsischer Hartmannbund gegen die elektronische Gesundheitskarte in der geplanten Form

(Berlin) - Auf ihrer diesjährigen Jahresversammlung am vergangenen Wochenende (20./22. April 2007) haben die Delegierten des Hartmannbundes Niedersachsen eine Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der bisher geplanten Form einstimmig abgelehnt.

„Es muss erwartet werden, dass der Patient die Hoheit über seine Daten behält und andere technische Lösungen entwickelt werden“, erklärte der Vorsitzende Dr. Bernd Lücke.

Desgleichen müsse die freie Arztwahl erhalten bleiben und die erheblichen Kosten zur Einführung der Karte dürften nicht den Ärzten auferlegt werden.

In seiner Grundsatzrede wies Lücke darauf hin, dass sich die Formen der medizinischen Versorgung der Menschen in Niedersachsen in naher Zukunft dramatisch verändern werden.

So gehe in den kommenden zehn bis zwölf Jahren die Hälfte aller Niedergelassenen in Rente bei gleichzeitiger Zunahme älterer und kranker Menschen.

Ausgehend von der politischen Planung, in Niedersachsen weitere Krankenhäuser zu schließen, bleibt für die Ärzte der Auftrag bestehen, die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen.

„Das wird aber“, so Lücke, „vermehrt zu Bildung von Gemeinschaftspraxen, medizinischen Versorgungszentren und anderen Kooperationsformen führen, eine gerechte Bezahlung der ärztlichen Leistungen vorausgesetzt. Die Einzelpraxis ist ein aussterbendes Modell!“

Deutlich zunehmen werde im Verhältnis die Anzahl weiblicher Ärzte, sagte Lücke und wies darauf hin, dass heute bereits 70 Prozent der Studienanfänger in der Medizin Frauen seien.

In einer Entschließung forderten die Delegierten die Krankenhausträger auf, die Arbeitsbedingungen für Ärztinnen deutlich zu verbessern, indem unter anderem entsprechende Zeitarbeitsmodelle angeboten würden, die es ermöglichen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.

In einer weiteren Entschließung fordern die Delegierten den Bundesfinanzminister auf, seinen Beitrag zur Senkung der enorm gestiegenen Gesundheitskosten einzubringen, indem, wie in anderen europäischen Staaten, auf Arzneimittel ein reduzierter Mehrwertsteuersatz erhoben wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V - Landesverband Niedersachsen Pressestelle Berliner Allee 20, 30175 Hannover Telefon: (0511) 344900, Telefax: (0511) 3481833

(el)

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