Heim-Tier & Pflanze lockt mit 5.000 Heimtieren / Erstmals nationale Vorentscheidung zur Aquarium Design WM / Deutsche investieren 3,5 Milliarden Euro in Heimtierhaltung / Katze ist nach wie vor das beliebteste Heimtier
(Berlin) - Vom 15. bis 24. Januar versammelt sich die Heimtierwelt in Berlin. Die Heim-Tier & Pflanze (HTP) lockt als einer der größten Publikumsmagnete der Internationalen Grünen Woche Berlin mit allem, was in heimischen Gefilden kreucht und fleucht, in die Halle 1.2 des Berliner Messegeländes. An der quicklebendigen Ausstellung für die ganze Familie beteiligen sich 81 kommerzielle und ideelle Aussteller auf 4.000 Quadratmetern Bruttohallenfläche. Mehr als 5.000 der beliebtesten und außergewöhnlichen Heimtiere können in Käfigen, Gehegen, Aquarien und Terrarien bestaunt werden. Die Bandbreite reicht von der einem Geparden ähnlichen Savannahkatze über den ungarischen Komondor - auch als König der Hirtenhunde bezeichnet - bis hin zu Zierfischen wie dem Moderlieschen, das seine Laichbänder an die Beine von Wasservögeln heftet.
Die Aktionsbühne, erstmals als Orchideenlandschaft mit Teich und Bachlauf gestaltet, wird zu einem ganz besonderen Anziehungspunkt. Inmitten dieser blühenden Landschaft läuft ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm der Heimtiervereine. Zwischen den Vorführungen lädt dieser Ort zum entspannten Verweilen ein. Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche vermittelt die beliebte Fach- und Informationsschau für die artgerechte Heimtierhaltung und die fachgerechte Behandlung von Pflanzen aller Art auch jede Menge Informationen über den Tier-, Umwelt- und Naturschutz. Darüber hinaus erwartet die Besucher eine große Marktübersicht über Zubehör und Bedarf für die Heimtierhaltung, Pflanzenpflege und Gartenausstattung.
Mehr als 23 Millionen Heimtiere leben in Deutschland
Nach Angaben von Klaus Oechsner, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF) leben in Deutschland 23,3 Millionen Heimtiere in über einem Drittel der Haushalte (Fische und Terrarientiere nicht mitgerechnet). Das beliebteste Heimtier ist nach wie vor die Katze: 8,2 Millionen Stubentiger leben in Deutschland. Auf Platz zwei rangieren 6,2 Millionen Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Mäuse. Danach folgen 5,5 Millionen Hunde und 3,4 Millionen Vögel. Tausende von Zierfischen tummeln sich in rund 2 Millionen Aquarien und 2,3 Millionen Gartenteichen. Und in 420.000 Terrarien leben Reptilien und Amphibien. Die meisten Heimtiere in Europa leben laut Angaben von Euromonitor in Russland (37,9 Millionen). Danach folgen Frankreich (29,7 Millionen) und Italien (29,1 Millionen).
3,5 Milliarden Euro für Heimtiere in Deutschland
Obwohl in Russland und Italien mehr Tiere als in Deutschland gehalten werden, sind die Ausgaben für deren Ernährung und Pflege geringer als in Deutschland. An dritter Stelle im europäischen Vergleich investieren die Deutschen insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro in ihre Heimtiere. Davon entfallen auf Heimtierzubehör 906 Millionen Euro und auf Futtermittel 2,6 Milliarden Euro. Die Engländer befinden sich auf Platz 1 und investieren in ihre tierischen Freunde laut Euromonitor über 4 Milliarden Euro. An zweiter Stelle liegen die Franzosen mit rund 3,7 Milliarden.
Erste Anzeichen der weltweiten Wirtschaftskrise sind jedoch auch auf dem deutschen Heimtiermarkt zu spüren. Preiserhöhungen führten laut Angaben von Information Resources von Januar bis Oktober 2009 zwar zu einer Umsatzsteigerung in den Bereichen Heimtiernahrung und Einstreu von 2,6 Prozent. Das Segment Katzenfutter legte sogar um 4,2 Prozent zu. Die Heimtierhalter reagierten jedoch mit Kaufzurückhaltung. So ging der Absatz in den Bereichen Heimtiernahrung und Einstreu um insgesamt 1,8 Prozent zurück. Bei Vogel- und Zierfischfutter sind sogar Absatzrückgänge von bis zu 5,2 Prozent zu verzeichnen.
ZZF: Aquarienwettbewerb und kompetente Beratung
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) unterstützt die HTP zum 26. Mal als fachlich-ideeller Träger und als Mitorganisator der Aktionsbühne. Seine Hauptaufgabe sieht der ZZF in der kompetenten Beratung der Besucher. Für alle Fragen zur artgerechten Heimtierhaltung stehen am ZZF-Infostand Nr. 101 in Halle 1.2a Tierexperten zur Verfügung. Während der gesamten Messelaufzeit sind die Experten auch telefonisch unter der kostenfreien ZZF-Hotline 0800 - 6738412 zu erreichen. Erstmals richten der ZZF und das Aquaristik-Unternehmen JBL die deutsche Vorentscheidung zur Aquarium Design Weltmeisterschaft 2010 aus. Jeweils fünf Teilnehmer treten in der Profi- und der Hobby-Liga vom 21.-23. Januar gegeneinander an. Die Sieger reisen zur Weltmeisterschaft im August in das JBL-Werk in der Pfalz.
Schulklassen aus Berlin und Brandenburg können sich auch in diesem Jahr an einem Einrichtungswettbewerb für Aquarien und Terrarien beteiligen. In den vergangenen Jahren haben jeweils bis zu 1.300 Schüler an dem Schülerwettbewerb teilgenommen. Die Wettbewerbssieger erhalten ein fertig eingerichtetes Aquarium beziehungsweise Terrarium zum Mitnehmen. Für kleine und große HTP-Besucher präsentiert der ZZF an seinem Stand unter anderem mehrere Kornnattern, verschiedene farbige Königsnattern, Krustentiere wie Krebse und 16 verschiedene Sorten Garnelen sowie viele Arten Zierfische.
Getupfte Savannah ähnelt Gepard
Die Vereine Berliner Pro Kat e.V, Berliner Katzenschutz e.V sowie Katzen-Freunde-Bayern e.V. stellen preisgekrönte Rassekatzen an ihren Ständen vor. Von den mehr als 30 bekannten Katzenrassen wird erstmals auf der Messe eine sehr junge Rasse, die Savannah-Katze gezeigt, die wegen ihrer getupften Fellzeichnung und ihrer hochbeinig graziösen Erscheinung einer Serval-Wildkatze oder einem Geparden ähnelt. Sie ist entweder eine Kreuzung zwischen Bengalkatze und Ägyptischer Mau oder eine Mischung zwischen Ocicats, Orientalisch Kurzhaar, American Shorthair und Maine Coon, die für die Größe verantwortlich ist. Weiterhin werden an verschiedenen Tagen Rassekatzen wie Abessinier, Bengal, Britisch Kurzhaar, heilige Birma, Perser, Russian-Blue-Bombay, Highlander, Sibirier, Siam, Ragdoll, Neva Masquarade und Exotic Shorthair vorgestellt.
Komondor - König der Hirtenhunde
Mit einem Großaufgebot präsentiert sich der Verein des Deutschen Hundewesens (VDH). 29 Vereine zeigen im Wechsel 800 Hunde von 50 Rassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem ungarischen Hirtenhund, dem Komondor, der aufgrund seiner Erhabenheit und Kraft auch als König der Hirtenhunde bezeichnet wird. Überlieferungen zufolge hielt allein die Anwesenheit des Komondors Wölfe, Kojoten und Raubkatzen von den Herden fern. Außergewöhnliches Kennzeichen ist sein elfenbeinfarbiges, fransiges, dichtes und langes Fell.
Das archaische Zottelkleid entsteht durch zahlreiche spindelförmige Einschnürungen ausgefallener Haare, die sich an den festsitzenden Haaren entlang schieben und zu den gewünschten Zotteln beziehungsweise Schnüren verweben. Die Ausformung des Haarkleides dauert drei bis vier Jahre und dient dem Hirtenhund als wichtiges Schutzschild vor harten Wintern, Biss-Verletzungen und scharfen Bärentatzen. Instinktsicher, mutig, treu, unbestechlich und ruhig ist die Wesenseigenschaft des Komondors. Europäische Fürstenhäuser schätzten die Wach- und Schutzeigenschaften des Komondors, so hielten Kaiser Wilhelm II und das Haus Thurn und Taxis Hunde dieser Rasse.
Außerdem zu bestaunen sind auf der Heim-Tier & Pflanze die Rassen Beagle, Britischer Hütehund, Boxer, Chow-Chow, Cavalier-King-Charles-Spaniel, Dalmatiner, Dogge, Eurasier, Jagdspaniel, Foxterrier, Französiche Bulldogge, Leonberger, Pinscher-Schnauzer, Pudel, Retriever, Spaniel, Schäferhund, Schweizer Sennehund, Spitz, Teckel, Ungarischer Hirtenhund, Windhund und Yorckshire-Terrier. Während der gesamten Messelaufzeit geht es bei dem Verband für das deutsche Hundewesen bunt und aktiv zu. Zum täglichen Programm zählen Pflegevorführungen, Gehorsamsübungen, Bewegungsprogramme wie Dog Dancing, Flyball und Frisbee, akrobatische Kunststücke sowie Demonstrationen mit Rettungshunden an den Wochenenden.
Küssende Ratte "Pieps"
Die Interessengemeinschaft (IG) Farbratten stellt ihre Nager in vielen Farbschlägen und Zeichnungen vor. So wird während der Messe zum Beispiel die Down-Under-Ratte, auch bekannt als Geographia, die ihren Namen der landkartenähnlichen Zeichnung auf dem Rücken und Bauch verdankt, zu sehen sein. Die Red Eyed Devil-Ratte bekommt die Chance den Besuchern zu beweisen, dass sie mit ihren leuchtend roten Augen unheimlicher aussieht, als sie ist. Mit einem schwarzen Fell geboren, erhält die Ratte im Laufe ihres Lebens ein bläuliches Haarkleid. Ebenfalls werden die Himalaya-Ratten ausgestellt, deren Merkmal ein besonders weiches Fell ist. Auf dem Rücken ist es bräunlich, auf dem Bauch beigefarben. Vor allem die Himalaya-Ratte "Pieps" wird die Zuschauer verzaubern, da sie liebend gern Küsschen verteilt.
Möhren schälen für Kaninchen
Die ehrenamtlichen Mitglieder des Kaninchenschutz e.V. informieren die Besucher zu allen Themen rund um das Kaninchen - Schwerpunkte sind artgerechte Kaninchenhaltung und der Kaninchenschutz. Während der Messezeit laufen am Stand aktionsreiche Wettbewerbe für große und kleine Besucher. Neben einem Kaninchen-Quiz, einem Malwettbewerb oder dem Glücksrad findet täglich ein einzigartiger Möhrenschälwettbewerb statt. Ingesamt 135 Kilogramm Möhren werden somit täglich am Stand geputzt, geschält, verteilt und "gemümmelt".
Sprechstunde mit Berliner Tierärzten
Beratend und informierend stellen sich die Experten der Tierärztekammer Berlin nicht nur zu Fragen zur Heimtierhaltung, sondern informieren auch über die verschiedenen Berufsbilder in der Tiermedizin. Die artgerechte Heimtierhaltung von Degus, Hamstern, Meerschweinchen und Ratten ist das Schwerpunktthema der Tierärztekammer Berlin.
Beeindruckende Aquarien- und Terrarienlandschaften
81 Aquarien, 38 Terrarien und ein Palledarium (- mit diesem vielfältigen Angebot präsentieren sich zwölf Vereine des VDA (Verband deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V.) auf der HTP. Besucher können verschiedenste Arten von Süß- und Salzwasserfischen, Vogelspinnen, Echsen, Schlangen oder europäischen Land- und Sumpfschildkröten entdecken.
Zahlreiche Experten stehen für eine fachkundige Beratung zur Verfügung. Besonders hervorzuheben sind die seltenen Meerwasseraquarien, die einer sehr sensiblen Handhabung bedürfen: Wichtig sind dabei eine geeignete Temperatur - es existiert nur ein geringer Toleranzbereich, der auch nicht für kurze Zeit überschritten werden darf - die richtigen Wasserwerte, die regelmäßig kontrolliert werden müssen, ein besonders helles Licht für das Auslösen der Photosynthese, die zugleich als Nahrungsquelle für Korallen dient, sowie eine geeignete Strömung, die in der Intensität deutlich über der eines Süßwasseraquariums liegt. Werden diese Punkte richtig gehandhabt, entsteht eine wunderschöne Meereslandschaft in einem Aquarium. Davon können sich die Besucher vor Ort überzeugen.
Bei der Triton Gesellschaft für Vivarienkunde 1888 e.V. gibt es faszinierende Insekten wie die Riesengespenstschrecke, die Gottesanbeterin, die Wandelnde Geige und Zierfische wie das blau schimmernde Moderlieschen. Dessen außergewöhnliche Fortpflanzung ermöglicht die Besiedelung neuer Lebensräume durch passive Fremdverbreitung, indem es seine Laichbänder an die Beine von Wasservögeln heftet, die somit in ein anderes Gewässer gelangen.
Orchideen- und Bonsai-Vielfalt
Keine andere Pflanze ist so von Mystik und Exklusivität umgeben wie die Orchidee. Kaum bekannt ist, dass Orchideen die größte Pflanzenfamilie mit zirka 25.000 bis 35.000 Arten stellen. Die Gruppe Berlin der Deutschen Orchideen-Gesellschaft lädt interessierte Besucher dazu ein, sich während der Messe über die Artenvielfalt der Orchideen und deren Kulturbedürfnisse zu informieren und sich von der Schönheit weniger bekannter Arten faszinieren zu lassen.
Der Bonsai zieht um. Ursprünglich unter freiem Himmel, ist nun auch eine Indoor-Variante des beliebten Bonsai-Baumes zu haben. Die Miniaturausgabe subtropischer und tropischer Pflanzen findet sich in unserem Wohnklima gut zurecht, da es dem Heimatklima sehr ähnlich ist. Viele Pflanzenarten, die für die Indoor-Bonsai-Kunst verwendet werden, kennen wir seit Jahrzehnten als Pflanzen auf unserem Fensterbrett. Sehr gut lassen sich Topfpflanzen mit kleinen Blättern und Veranlagung zu starker Verholzung als Bonsai gestalten.
Im japanischen Stil werden hier Ficus (Birkenfeige) in verschiedenen Formen und Sorten, Crassula (Geldbaum), Chinesiche Ulmen, Schefflera (Strahlenaralie) und der Zanthoxylum piperitium (Szechuanpfeffer) mit umfassender Pflegeanleitung vorgestellt. Im Laufe der zehn Messetage werden auch diverse Gestaltungen und Umtopfaktionen stattfinden. Bei Problemen mit den eigenen Bäumen steht der Bonsai Club Berlin jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und mit etwas Glück kann auch ein Miniatur-Bonsai bei einer Tombola gewonnen werden.
Besucher-Informationen
Geöffnet ist die Heim-Tier & Pflanze 2010 vom 15. bis 24. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr. An zwei langen Samstagen und einem langem Freitag (16.1., 22.1, 23.1) ist die Messe von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Heim-Tier & Pflanze kann im Rahmen der Grünen Woche ohne separate Eintrittskarte besucht werden.
Die Tageskarte kostet zwölf Euro, ermäßigte Karten für Schüler und Studenten sieben Euro, Schulklassen (mit Schulnachweis) vier Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Außerdem gelten die besonders günstigen Eintrittskartenvarianten an allen Messetagen. Dazu zählen die Happy Hour-Karte (ab 14 Uhr) für sieben Euro und die Familienkarte (max. 2 Erwachsene plus max. 3 Kinder bis 14 Jahre) für 25 Euro. Zusätzlich kostet die Tageskarte an den beiden Grüne Woche-Sonntagen (18. und 24.1.) nur zehn Euro.
Veranstaltet wird die Heim-Tier & Pflanze 2010 Berlin von der Messe Berlin GmbH sowie der Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
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