"Heute (11. Dezember 2008) Warnstreik an Goethe-Instituten" / Bildungsgewerkschaft zu Tarifverhandlungen: "Geplante Arbeitszeitverlängerung gefährdet Unterrichtsqualität"
(Frankfurt am Main) - An acht Goethe-Instituten in Deutschland finden heute (11. Dezember 2008) ab 11.00 Uhr Warnstreiks statt. "Die Arbeitszeitverlängerung, die der Goethe-Vorstand fordert, gefährdet die hohe Qualität des Unterrichts. Das Goethe-Institut setzt damit seinen Status als Rolls-Royce unter den Spachkursanbietern aufs Spiel", begründete Ilse Schaad, Tarifexpertin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), heute (11. Dezember 2008) die Aktionen. Die Warnstreiks finden einen Tag vor Fortsetzung der Tarifverhandlungen mit dem Goethe-Vorstand statt.
Problematisch sei die Arbeitgeberpolitik auch, weil sie die Einheitlichkeit des Instituts in Frage stellt. Bisher hätten Mitarbeiter aus dem Goethe-Institut im Ausland, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, ohne Probleme in den aus eigenen Vereinsmitteln finanzierten Bereich im Inland wechseln können. Wenn künftig unterschiedliche Arbeitsbedingungen gelten, werde dies nicht mehr ohne Weiteres möglich sein.
Schaad kritisierte, dass vorrangig die Lehrkräfte zur Kasse gebeten werden sollen. "Offensichtlich hat es sich in den Vorstandsetagen des Goethe-Instituts noch nicht herumgesprochen, dass Lehrertätigkeit kein Halbtagsjob ist", unterstrich die Tarifexpertin. Die Beschäftigten hätten jetzt den Vorstand eingeladen, in der Unterrichtspraxis die hohe Belastung kennen zu lernen und den Unterrichtsstandard im Goethe-Institut hautnah zu erleben.
"Sollten die Tarifverhandlungen morgen (12. Dezember 2008) kein vernünftiges Ergebnis bringen, sind die Goethe-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter zu weiteren Aktionen bereit", betonte Schaad.
Info: Gestreikt wird an den Goethe-Instituten in Bremen, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Mannheim, München und Schwäbisch Hall.
Der Vorstand will sich die Übernahme der Tariferhöhung aus dem öffentlichen Dienst mit einer deutlichen Anhebung der Arbeitsleistung an den Goethe-Instituten in Deutschland bezahlen lassen. Lehrkräfte sollen künftig zwei Wochenstunden mehr Unterricht erteilen und auf neun freie Tage, die als Ausgleich für Mehrbelastung gewährt werden, verzichten. Auch die Verwaltungsmitarbeiter des Goethe-Instituts sollen freie Tage "hergeben".
Für Rückfragen steht Ihnen Veronika Jäger, GEW-Referentin für Angestellten- und Tarifpolitik, Telefon: 069/78973-214, zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Ulf Roedde, Pressesprecher
Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201
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