Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Heute (2. Juni 2010) wieder Streiks bei der Hessischen Landesbahn

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer der Hessenbahn GmbH, der HLB Basis AG und der vectus Verkehrsgesellschaft mbH heute (2. Juni 2010) ab 3.55 Uhr erneut zu einem befristeten Streik aufgerufen.

Zuvor hatte die GDL eine Urabstimmung durchgeführt. Nicht eine einzige Neinstimme war dabei zu verzeichnen. "Wir haben ja mit einer Zustimmung gerechnet, aber dass sie 100 Prozent beträgt, hat selbst uns überrascht", so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Trotz dieses Ergebnisses und trotz dreier Streiks, bei denen fast alle Züge stillstanden, sowie eines Sondierungsgesprächs verweigert der Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) nach wie vor konstruktive Verhandlungen. Außer der grundsätzlichen Zusage, die bisherigen, völlig unzureichenden Tarifverträge lediglich für die Unternehmen vectus und der Hessenbahn überhaupt zu verhandeln, gibt es kein Zugeständnis. Für die HLB Basis AG verweigert der AGVDE die Tarifverhandlungen gänzlich. Konkrete Eckpunkte als Verhandlungsbasis sucht man vergeblich. Einen einheitlichen Lokomotivführertarifvertrag für die gesamte HLB-Gruppe (LfTV HLB) lehnt der AGVDE ebenso ab wie den Flächentarifvertrag.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Das Jahresgehalt für Lokomotivführer mit Berufserfahrung liegt trotz Millionengewinnen beispielsweise bei vectus fast ein Viertel unter dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn und vieler anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das bedeutet mehr als 8.300 Euro pro Jahr weniger Brutto für die Lokomotivführer für die gleiche verantwortungsvolle Arbeit im Schicht- und Wechseldienst. Die GDL fordert einen Lokomotivführertarifvertrag auf dem Tarifniveau, das bereits 90 Prozent des Fahrpersonals in Deutschland erhält.

Die GDL wird nicht zulassen, dass die Lokomotivführer weiterhin schlecht entlohnt werden. Sie wird auch nicht zulassen, dass es innerhalb der Hessischen Landesbahn Lokomotivführer erster und zweiter Klasse gibt (mit und ohne GDL-Tarifvertrag). "Wir haben Mitglieder, die wie eine Eins hinter unserer Politik stehen und deshalb werden wird den Wettbewerb über die niedrigsten Personalkosten beenden", so Weselsky.

Betroffene Strecken:

Vectus (Westerwald-Taunus-Netz):

Limburg-Altenkirchen-Au (Oberwesterwald-Strecke)

Limburg-Koblenz (Lahntal-Strecke)

Limburg-Niedernhausen-Wiesbaden (Ländchesbahn/Taunusstrecke)

Limburg-Montabaur-Siershahn (Unterwesterwald-Strecke)

HLB:

Schöllkrippen-Hanau (Kahlgrundbahn-RB 56/Butzbach-Licher)

Gelnhausen-Nidda-Gießen (Lahn Kinzig Bahn - RB 36/BLE)

Friedberg-Nidderau-Hanau (RB 33/BLE)

Friedberg-Friedrichsdorf (RB 16/BLE)

Friedberg-Nidda/Wölfersheim (RB 31/32/BLE)

Frankfurt Hbf-Königstein (Königsteiner Bahn - SE 12/ FKE)

Brandoberndorf-Frankfurt (Taunusbahn - RB 15/FKE)

Bad Soden-Frankfurt-Höchst (Sodener Bahn - RB 13/FKE).

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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