Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Heute (3. Februar 2010) wieder Streiks bei der ODEG

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat das Eisenbahnfahrpersonal der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) heute (3. Februar 2010) von 4 bis 12 Uhr zu einem Streik auf dem Netz Berlin-Brandenburg aufgerufen.

Die GDL hat bereits am 25. November, am 22. Dezember 2009 und am 27. Januar 2010 die Züge stehen lassen. "Das hat die Arbeitgebervereinigung Öffentlicher Nahverkehr (AVN) offensichtlich nicht gestört, denn sie ist in keinem Punkt auf die GDL-Forderungen eingegangen", so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

30 Prozent unter DB-Niveau

Die ODEG bezahlt ihre Lokomotivführer und Zugbegleiter 30 Prozent unter dem Niveau der Deutschen Bahn, trans regio oder metronom. Einige Zugbegleiter hat sie sogar nicht selbst eingestellt, sondern zu Dumpinglöhnen bei TEREG, einer Gebäuereinigungsfirma aus Hamburg, geschickt. Als Leiharbeitnehmer leiht sie sich diese dann wieder zurück. Das Entgelt für Zugbegleiter mit 1.594 Euro brutto monatlich sei "nicht wettbewerbsfähig", behauptete die AVN. Ein vergleichbarer Zugbegleiter der Deutschen Bahn bekommt jedoch rund 260 Euro mehr Grundlohn, dazu noch höhere Zulagen, mehr Urlaubs- und Weihnachtsgeld - und dass bei einer Stunde weniger Wochenarbeitszeit.

40 Prozent sind völliger Unsinn

"Völliger Unsinn ist die Behauptung der ODEG, die GDL fordere 40 Prozent mehr Entgelt", so der GDL-Bundesvorsitzende. Schriftlich, wie auch im Rahmen der einzigen Verhandlungsrunde am 4. September 2009 in Hamburg, hat die GDL erklärt, dass auch ein Tarifabschluss unterhalb der GDL-Forderungen möglich ist. Dazu muss die ODEG aber ihre wirtschaftliche Lage darlegen. "Worthülsen, wie `kein Geld´, reichen nicht", erklärte Weselsky. Außerdem muss der Geltungsbereich der ODEG-Tarifverträge dauerhaft auf die bestehenden Verkehrsleistungen beschränkt werden. Damit wird verhindert, dass die ODEG weiterhin fair bezahlte Arbeitplätze durch billige ersetzt.

AVN muss endlich verhandeln

Die GDL fordert die ANV auf, schnellstens Tarifverhandlungen mit ihr aufzunehmen. Sonst werden weitere Streiks nicht lange auf sich warten lassen. "Dass ein Aussitzen der Streiks nicht von Erfolg gekrönt ist, das haben wir bei anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, nicht zuletzt bei der Deutschen Bahn, eindrucksvoll bewiesen", so Weselsky: "Die GDL und ihre Mitglieder haben einen längeren Atem als die Arbeitgeber hoffen.

GDL-Ansprechpartner zum Streik vor Ort

Vorsitzender der GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg Frank Nachtigall

Tel.: (0151 18 23 51 05)

GDL-Bezirk Berlin-Sachsen-Brandenburg (BSB):

Tel.: (030) 29 00 51 12, E-Mail: gdl_bezirk_bsb@t-online.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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