Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Hildegard Müller zur heutigen (22. Februar 2011) Pressekonferenz des Bundeswirtschaftsministeriums "Netzplattform"

(Berlin) - "Die deutsche Energiewirtschaft erhofft sich von der Netzplattform einen sachlichen und fachlich fundierten Dialog. Es geht vor allem darum, den Weg für schnellere Genehmigungsverfahren und für mehr Akzeptanz beim Bau neuer Stromleitungen zu ebnen. Der BDEW wird sich als übergreifender Branchenverband auch weiterhin konstruktiv in die Arbeit der Netzplattform unter Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums einbringen.

Es muss allen Beteiligten klar sein, dass ohne den Netzausbau ein weiteres Wachstum der Erneuerbaren Energien nicht möglich sein wird. Zu den Übertragungsnetzen kommt noch der Ausbau- und Modernisierungsbedarf in den regionalen Verteilnetzen hinzu. Allein bis zum Jahr 2030 sind nach ersten BDEW-Schätzungen Investitionen in Höhe von 20 bis 25 Milliarden Euro in das Verteilnetz erforderlich. Dies ist in der öffentlichen Diskussion bislang viel zu wenig berücksichtigt worden. Darauf hat der BDEW auch in seinen Anmerkungen zum Energiekonzept der Bundesregierung hingewiesen.

Damit die ambitionierten Zielvorgaben des Energiekonzeptes nicht von der Realität eingeholt werden, müssen vier Handlungsfelder auch auf der Tagesordnung der Netzplattform höchste Priorität erhalten: Erstens müssen die heute durchschnittlich acht bis zehn Jahre dauernden Genehmigungsverfahren zum Bau neuer Stromleitungen drastisch verkürzt werden. Zweitens muss die Politik rasch einen breiten öffentlichen Diskussionsprozess zum Netzausbau anstrengen, damit nicht Einzelinteressen vor Ort den volkswirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich notwendigen Ausbau torpedieren. Drittens muss der Ausbau des Verteilnetzes auch in das Energiekonzept der Bundesregierung aufgenommen werden. Und schließlich muss die Bundesregierung die Forschung im Bereich Netz- und Speichertechnologien stärker fördern.

Für die Regulierung der Netze fordert die Energiebranche ein Umdenken der Politik. In Deutschland müssen beim Netzausbau wieder international wettbewerbsfähige Renditen zugestanden werden, damit die Milliardeninvestitionen auch finanziert werden können."

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Frank Brachvogel, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

(el)

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