Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

Hilfe, mein Kind hat Würmer!

(Köln) - Was ist zu tun? Michael Achenbach, Kinder- und Jugendarzt und BVKJ-Sprecher (LV Westfalen-Lippe) gibt Tipps

Echt eklig: In der Windel des Kindes finden sich plötzlich jede Menge kleine weiße Fädchen - und die bewegen sich auch noch! Viele Eltern reagieren auf die kleinen Tierchen erst einmal panisch, weiß Kinder- und Jugendarzt Michael Achenbach aus Erfahrung. Sein wichtigster Rat: "Ruhe bewahren!" Die häufigste Wurmerkrankung bei Kindern, die sogenannte Oxyuriasis ist harmlos, gut zu behandeln und in der Regel schnell überwunden.

Michael Achenbach weiter: "Wurmerkrankungen sind nichts Ungewöhnliches. Ich selbst sehe in meiner Praxis regelmäßig mehrere Fälle pro Woche. Und der Befall hat mit mangelnder häuslicher Sauberkeit überhaupt nichts zu tun. Das Kind kann sich im Sandkasten anstecken, viel häufiger aber am gemeinsam genutzten Wasserhahn in der Kita oder Schule."

Madenwürmer befallen fast ausschließlich den Menschen. Die weiblichen Würmer legen gerne nachts ihre sehr klebrigen Eier um den After herum ab. Der dadurch entstehende Juckreiz führt zu unbewusstem Kratzen - und schon haften die Eier unter den Fingernägeln. Geht die Hand dann an den Mund, hat sich das Kind selbst erneut angesteckt.

Händehygiene!

Händehygiene ist somit das A und O der Behandlung einer Madenwurmerkrankung. Also ordentliches Händewaschen mit Seife und Nagelbürste nach jedem Toilettengang, vor dem Essen, auch vor der Essenszubereitung. Weiterhin gilt: Fingernägel kurz halten. Kratzen vermeiden. Besser duschen als baden.

Medikamente!

Der Kinder- und Jugendarzt verordnet Medikamente in Form von Tabletten oder Suspensionen gegen die lästigen Würmer. Da Madenwürmer oftmals eine Familienerkrankung sind, sollten zeitgleich alle Familienmitglieder behandelt werden. Anderenfalls spielen die Madenwürmer mit der Familie Ping-Pong. Man wird dann das Problem nicht los. Wichtig ist auch die mehrzeitige Behandlung. Die schon abgelegten Eier werden durch die Medikamente nämlich nicht erreicht. Eine zweite Gabe nach 14 Tagen ist daher besonders wichtig, um die Würmer endgültig zu eliminieren. In hartnäckigen Fällen ist auch eine mehrfache Behandlung der gesamten Familie über bis zu vier Monate notwendig.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) Jakob Maske, Pressesprecher Mielenforster Str. 2, 51069 Köln Telefon: (0221) 689090, Fax: (0221) 683204

(sf)

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