Hinrichtungsfotos: Bild trägt Medienethik zu Grabe
(Bonn) - Als widerwärtig und geschmacklos bezeichnete DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die Veröffentlichung von Hinrichtungsfotos in der heutigen (12 Mai) Ausgabe der Bild. Mit der heute zur Schau gestellten Art von Sensationsjournalismus, der alle Grundsätze von Menschlichkeit und Menschenrechten hinter sich gelassen hat, trägt ,Bild die Medienethik zu Grabe, erklärte Konken. Die Publikation der Bilder sei ein klarer Verstoß gegen den Pressekodex, der für alle deutschen Journalisten verbindlich sei. In Ziffer 11 des Pressekodex heißt es: Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt und Brutalität. Ich hoffe, dass der Deutsche Presserat sehr eindeutig und unmissverständlich zu dieser Art von Journalismus Position bezieht, der Auflage auf Kosten von Terroropfern und ihren Hinterbliebenen machen will.
Bild hatte am 12. Mai auf Seite 2 drei der Hinrichtungsfotos veröffentlicht, die die Exekution des Amerikaners Nick Berg im Irak zeigen. Darüber hinaus liefen die Fotos auf der Startseite von www.bild.de. Auf den Bildern ist zu sehen, wie dem Opfer die Kehle durchgeschnitten und anschließend der abgetrennte Kopf in die Kamera gehalten wird. Natürlich müssen Zeitungen über die grauenhafte Tat berichten, so Konken, aber das im Bild festgehaltene Abschlachten von Menschen gehört nicht in die Medien. Auch der Boulevardjournalismus habe Verantwortung gegenüber den Leserinnen und Lesern, die nicht dem Kampf um Auflage geopfert werden dürfe.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv)
Bennauerstr. 60, 53115 Bonn
Telefon: 0228/201720, Telefax: 0228/2017233
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