Hitzeschutz: „Verantwortliche haben Ernst der Lage offenbar nicht erkannt“
(Hannover) - Aktuelle Auswertungen von Klimaforschenden zeigen: Der Sommer 2025 soll außergewöhnlich heiß werden. Trotz dieser Warnungen und der Erfahrung aus vergangenen Hitzeperioden kommen der Schutz und die Hilfsmaßnahmen für Betroffene in Niedersachsen nur sehr schleppend voran. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert anlässlich des „Hitzeaktionstags“ am 4. Juni deshalb von Bund, Land und Kommunen eine bessere Prävention und eine entschlossene Umsetzung von Aktionsplänen.
Jedes Jahr werden Warnungen und Statements veröffentlicht, die auf die Gefahren drohender Hitze hinweisen. „Trotz der deutlichen Hinweise passiert kaum etwas. Offensichtlich haben die Verantwortlichen den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt“, kritisiert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. In Niedersachsen gebe es nur wenige Kommunen, die bereits einen Plan dazu ausgearbeitet haben, wie sie mit Hitzeperioden und den Auswirkungen umgehen wollen. „Und selbst, wenn die Konzepte vorliegen, heißt das noch lange nicht, dass die Maßnahmen auch umgesetzt werden. Wir brauchen hier unbedingt mehr Tempo und dürfen das Ganze nicht von Sommer zu Sommer aufschieben“, so Swinke weiter.
Der größte Sozialverband in Niedersachsen fordert deshalb, den Hitzeschutz endlich als Pflichtaufgabe der Kommunen gesetzlich zu verankern und sie mit Personal und finanziellen Mitteln zu unterstützen. „Außerdem gilt es, die besonders vulnerablen Gruppen zu schützen“, betont der Vorstandsvorsitzende. Denn: Besonders Ältere, Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderung oder einer chronischen Krankheit sowie Kinder seien durch Hitze extrem gefährdet. „Hitzeschutzpläne müssen in allen niedersächsischen Kommunen erarbeitet und umgesetzt werden. Außerdem brauchen wir mehr Aufklärung in Leichter Sprache. Es ist wichtig, dass alle Bürger*innen Hitzerisiken und Schutzmaßnahmen kennen“, erläutert Swinke.
Außerdem müssten das Gesundheits- und Pflegesystem auf drohende Hitzezeiten vorbereitet werden – etwa, indem das Personal qualifiziert sowie Gebäude und vor allem Innenräume entsprechend angepasst werden. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass das Thema angesichts des fortschreitenden Klimawandels so schleppend angegangen wird. Klar ist: Durch entschlossenes Handeln sind Hitzetote definitiv vermeidbar“, ist sich Swinke sicher.
Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480