Hochschulrektorenkonferenz veröffentlicht Statistischen Bericht zur Entwicklung der Bachelorgänge und Masterstudiengänge
(Bonn) - Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat zum zweiten Mal ihre Veröffentlichung "Statistische Daten zur Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen" vorgelegt. "Die Zahlen machen deutlich, wie stark die Studienreform im Rahmen des Bologna-Prozesses die gesamte deutsche Hochschullandschaft prägt", sagte Professor Dr. Burkhard Rauhut, der kommissarische Präsident der HRK. "Die Hochschulen bieten im laufenden Wintersemester 2005/06 mehr als ein Drittel ihrer Studiengänge mit dem Abschluss Bachelor oder Master an. Und auch die Studierenden entscheiden sich immer häufiger für die neuen Studiengänge." Im Wintersemester 2004/05 haben sich 15 Prozent der Studienanfänger mit dem Ziel eines Bachelor- Abschlusses eingeschrieben. Die Reform durchzieht alle Fächergruppen. So ist die Zahl der ingenieurwissenschaftlichen Bachelor- Studiengänge gegenüber dem vorhergehenden Sommersemester 2005 um 65 Prozent angestiegen. Knapp die Hälfte aller Studiengänge in diesem Bereich führt inzwischen zu einem der neuen Abschlüsse. Ähnlich ist das Bild bei den Rechts- und den Wirtschaftswissenschaften.
"Der Reformprozess muss entschlossen weitergeführt werden, denn er ist eine einzigartige Chance für die Qualität und die Internationalität der Studienangebote", forderte Rauhut. "Es gibt Bereiche, wo die Studienreform im Rahmen der Bologna-Strukturen noch schwer fällt, aber auch hier müssen die Akteure in den Hochschulen, den Verbänden und der Politik sorgfältig und ohne Tabus miteinander reden."
Gleichzeitig machen die Daten die Größe der Aufgabe deutlich, der sich die Hochschulen seit 1999 stellen und die umfangreiche Ressourcen bindet. "Wenn man bedenkt, dass die neuen Studiengänge zudem in der Regel betreuungsintensiver sind - eine Qualitätssteigerung, die ja gewollt ist -, dann ist klar, dass die Hochschulen keine Reserven mehr haben", erläuterte Rauhut. So unterstreicht die Veröffentlichung auch die Forderung des Plenums der HRK nach einem "Hochschulpakt 2020" zur Bewältigung des zu erwartenden dramatischen Anstiegs der Studierendenzahlen. Denn, so Rauhut weiter: "Aus den vorhandenen Mitteln kann das nur um den Preis einer dramatisch sinkenden Lehrqualität geleistet werden, und das kann kein Hochschulpolitiker und keine Hochschulpolitikerin wollen."
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(sa)