Pressemitteilung | DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Hochwasser in Deutschland während des Jahreswechsels 2023/2024

(Hennef) - Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge sind Kernthemen der DWA Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, der technisch-wissenschaftlichen Spitzenvereinigung der Wasserwirtschaft. Eine Gruppe von Hochwasserexperten aus den Bereichen Hochwasservorsorge, Hochwassermanagement, Hochwasserrisikokommunikation und Wasserbau (insbesondere Deichbau und Deichunterhaltung) hat das aktuelle Winterhochwasser 2023/2024 analysiert, eine vorläufige Einordnung vorgenommen und als "Lessons Learned" dringende Handlungsempfehlungen abgeleitet.

- "Aufgeweichte" Deiche: Aufweichung ist kein grundsätzliches Problem von Deichen. Nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (DIN 19712, DWA M507) errichtete und instandgehaltene Deiche gewährleisten bis zur Bemessungsgrenzen einen sicheren Schutz vor Überflutungen und Aufweichung. Das aktuelle Problem mit aufgeweichten Deichen zeigt den hohen und kurzfristigen Sanierungsbedarf an den Flussdeichen, insbesondere an kleinen und mittleren Gewässern. Für die Deichsanierung müssen ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen, vor allem müssen aber auch Vergabe- Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich verschlankt und deutlich beschleunigt werden

- Überflutung von bebauten Gebieten: Überflutungen können nicht immer vollständig verhindert werden, festgesetzte Überschwemmungsgebiete und Risikogebiete außerhalb von Überschwemmungsgebieten müssen bei der Bauleitplanung entsprechend dem Hochwasserschutzgesetz II behandelt werden (zumindest hochwasserangepasstes Bauen).

- Es gibt keinen absoluten Hochwasserschutz. Um im Überflutungsfall Schäden möglichst gering zu halten, müssen der operative Hochwasserschutz und der Katastrophenschutz besser ausgestattet werden.

- Außergewöhnliches Hochwasser, aber kein Extremereignis analog zur Eifel, Elbe und Donau: Auf der Grundlage der derzeitigen hydrologischen Erkenntnisse ist das aktuelle Hochwasser in seiner Ausprägung nicht mit den Hochwassern in der Eifel 2021, an der Elbe 2002 oder an der Elbe und Donau 2013 zu vergleichen. Es werden bei weitem nicht die Überschreitungen der höchsten bisher beobachteten Hochwasser erreicht.

Quelle und Kontaktadresse:
DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Dipl.-Volksw. Stefan Bröker, Pressesprecher Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: (02242) 8720, Fax: (02242) 872135

(mw)

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