Höchstfeuchtgehalt für Getreide vor der Ernte auf 15 Prozent erhöhen
(Bonn) - Angesichts des anhaltend feuchten Erntewetters appelliert der Deutsche Bauernverband an die EU, den erlaubten Höchstfeuchtgehalt für Getreide, das von der EU während der Ernte aufgekauft wird, um einen halben Prozentpunkt auf 15 Prozent anzuheben. In einem Schreiben an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Martin Wille, setzte sich der Stellvertretende DBV-Generalsekretär Adalbert Kienle für einen entsprechenden Beschluss ein.
Der Höchstfeuchtgehalt dient als Standard, auf den alle angelieferten Getreidemengen zur korrekten Feststellung des Gewichts umgerechnet werden. In Jahren, in denen das Erntewetter eine trockene Ernte nicht zulässt, verursacht ein Höchstfeuchtgehalt von 14,5 Prozent, wie er aktuell gilt, den Landwirten erhebliche Trocknungskosten.
Nach der Aussage von Agrarkommissar Franz Fischler könnte die EU-Kommission erneut eine Ausnahmeregelung zur Anhebung der Höchstfeuchte bei der Intervention auf 15 Prozent erlauben. Die Entscheidung darüber soll aber in Abhängigkeit vom Witterungsverlauf erst im September getroffen werden Für den Berufsstand kommt dieser Termin zu spät, da sich der Handel bei der Festsetzung seiner Preise an den aktuell geltenden Kriterien orientiert - und das sind zurzeit 14,5 Prozent Höchstfeuchte. Nur eine sofortige Entscheidung zur Anhebung auf 15 Prozent würde den Landwirten eine Entlastung bringen und den Handelspartner der Landwirte ein Signal geben, nicht automatisch den niedrigen Feuchtgehalt zu Grunde zu legen.
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