Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Hohe Strompreise an öffentlichen Ladesäulen bremsen E-Mobilität

(Berlin) - Die Betriebskosten eines E-Autos hängen stark vom Strompreis ab. Wer etwa zu Hause günstig laden kann, spart deutlich gegenüber Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Doch öffentliche Ladesäulen sind oft teuer – und das wird für viele Nutzer:innen zunehmend zum Problem. Der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde (kWh) beträgt an Normalladepunkten (AC) rund 54 Cent/kWh und an Schnellladepunkten (DC) etwa 64 Cent/kWh, während der Preis an privaten Wallboxen – je nach Tarif und gegebenenfalls vorhandener Photovoltaikanlage – unter 30 Cent/kWh liegt.

Besonders Menschen ohne private Lademöglichkeit werden durch hohe Preise vom Umstieg auf E-Mobilität abgeschreckt. Zwar können vertragsbasierte Tarife helfen, Kosten zu senken, doch sind diese oft mit hohen Grundgebühren verbunden und bieten nur an wenigen Ladepunkten echte Preisvorteile. Ein Tarifdschungel mit zahlreichen Verträgen ist für Verbraucher:innen unzumutbar und wirtschaftlich meist nicht sinnvoll.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert deshalb:

● Preistransparenz: Sowohl Ad-hoc-Ladepreise als auch vertragsbasierte Ladetarife müssen zentral gemeldet, öffentlich zugänglich gemacht und bei Änderungen unverzüglich aktualisiert werden, um vollständige Preistransparenz für Verbraucher:innen zu gewährleisten.

● Ladeinfrastruktur: Bei der Vergabe neuer Ladepunkte sind wettbewerbliche Anreize zu schaffen, um Monopole zu verhindern und mehreren Ladepunktbetreibern (CPOs) den Zugang zum Ausbau der Infrastruktur zu ermöglichen.

● Ausgestaltung der AFIR: Die EU-Vorgaben der AFIR-Verordnung zu fairen und diskriminierungsfreien Preisen sowie zur nachvollziehbaren Preisgestaltung sind bislang vage – die Europäische Kommission muss hier noch klare Regeln und Definitionen nachliefern.

Quelle und Kontaktadresse:
(vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Rudi-Dutschke-Str. 17, 10969 Berlin, Telefon: 030 258000

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