Honorardarstellung der KBV / BDI-Präsident Wesiack: Berliner Zahlen-Jongleure und die Realität
(Wiesbaden) - Ein falsches Bild von den Honoraren der Vertragsärzte vermittelt der aktuelle Zahlenbericht, den die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) anlässlich eines Presseseminars veröffentlicht hat, kritisiert der Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten, BDI e.V., Dr. Wolfgang Wesiack.
So suggeriert das darin ausgewiesene Jahres-Honorar von 450.723 Euro für fachärztliche Internisten in 2009 ein hohes Einkommen für diese Fachgruppe. Richtig ist, dass in dieser Summe die im Vergleich zu anderen Fachgruppen z. T. enorm höheren Sachkosten, z. B. für die Dialyse und Intensiv-Kardiologie, enthalten sind. Honorarvergleiche, die diesen Umstand nicht offen legen, sind nicht nur unbrauchbar, sie verschleiern darüber hinaus das betriebswirtschaftliche Risiko der Fachgruppen mit hohem Investitionsbedarf und Betriebskosten und entfachen eine innerärztliche Neiddiskussion. Gerade in der derzeitigen Situation, in der Arzthonorare in der Öffentlichkeit besonders kritisch gesehen und von den Medien solche Zahlen gegen die Ärzte begierig aufgegriffen werden, ist eine derartig undifferenzierte Darstellung durch die KBV nicht akzeptabel.
"Honorar" wird in der Öffentlichkeit fälschlicherweise in der Regel mit "Einkommen" gleichgesetzt. Diese Tatsache muss eine professionell arbeitende Körperschaft bei ihrer Informationspolitik bedenken, wenn sie keinen Schaden anrichten will.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
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