HRK-Studie zeigt: Immer mehr deutsch-chinesische Studienprogramme
(Bonn) - Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat eine Studie zum Thema "Deutsch-chinesische Studienprogramme: Analyse und Empfehlungen" veröffentlicht. Die Publikation analysiert die bestehenden Kooperationen, stellt modellhafte Kooperationsbeispiele vor und präsentiert die bei der Entwicklung gewonnenen Erfahrungen. Sie basiert auf einer Umfrage bei allen deutschen Hochschulen und wurde vom Bundesbildungsministerium finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und dem DAAD erstellt.
Die Studie zeigt, dass nicht nur der deutsch-chinesische Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Auch die Zahl gemeinsam entwickelter und in enger Abstimmung durchgeführter Studienprogramme stieg kontinuierlich. Besonders viele Kooperationen sind in den vergangenen Jahren in den Ingenieur-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften entstanden; in den Geisteswissenschaften bislang jedoch nur wenige. "Die Resonanz auf die Umfrage zeigt", so HRK-Generalsekretärin Dr, Christiane Ebel-Gabriel, "dass die deutschen Hochschulen China im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategien als wichtigen Partner wahrnehmen." Häufig seien die gemeinsamen Studienprogramme besonders innovativ und trügen somit im Besonderen zur Profilbildung der beteiligten Hochschulen bei.
Dieser strategische Ansatz ist jüngeren Datums, wie die Umfrage belegt. Während chinesische Hochschulen die Vorteile einer Partnerschaft in der Regel schon frühzeitig sahen, spielten strategische Aspekte noch vor wenigen Jahren auf deutscher Seite nur eine untergeordnete Rolle. "Im Zuge der nationalen Hochschulreform liegt jedoch der Nutzen und akademische Mehrwert starker internationaler Partnerschaften klar auf der Hand", erläuterte Ebel-Gabriel.
Während die gemeinsamen Studienprogramme inhaltlich häufig innovative Ansätze verfolgen, sind die Finanzierungsmechanismen in der Regel eher klassischer Natur, so die Studie. Häufig werden die Programme zunächst über öffentliche Mittel, etwa des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder des Auswärtigen Amtes, gefördert. Nach Auslaufen der Anschubfinanzierung müssen die laufenden Kosten in der Regel über Studiengebühren abgedeckt werden. Zunehmend werden jedoch auch andere Finanzierungswege, etwa eine intensivere Zusammenarbeit mit der deutschen oder chinesischen Wirtschaft, angestrebt.
Eine weitere Tendenz ist die zunehmende Integration deutscher Studierender in die gemeinsamen Programme. Ursprünglich richteten sich viele der Programme ausschließlich an chinesische Studierende, doch insbesondere über den Einsatz von englischsprachigen Lehrmodulen wird nun eine stärkere Partizipation deutscher Studierender ermöglicht.
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