Huber: Mit dem "Zukunftsvertrag" ermöglichen die Belegschaften einen Neubeginn für Opel
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat das Opel-Management aufgefordert, den zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Adam Opel AG getroffenen "Zukunftsvertrag" nun offensiv zu nutzen, um aus der selbstverschuldeten Krise heraus zu kommen. "Die Belegschaften haben mit ihren schmerzvollen Opfern die Grundlage für einen Neubeginn der Marke Opel in Deutschland gelegt. Die Standorte haben aber nur dann langfristig eine Chance, wenn sich das Management dazu durchringt, sich als europäische Marke zu verstehen und fremdbestimmte Befehle aus Detroit zukünftig unterbleiben", sagte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, am 04. März in Frankfurt. Huber begrüßte die von General Motors am Morgen bekannt gegebene Entscheidung, die nächste Mittelklasse-Generation in Rüsselsheim zu bauen und gleichzeitig den schwedischen Saab-Standort in Trollhättan zu sichern.
Huber hob hervor, dass der Erhalt der deutschen Standorte nur durch tiefgreifende Zugeständnisse der Beschäftigten möglich geworden sei. "Wir dürfen nicht um den heißen Brei reden: Für die Menschen, die das Unternehmen verlassen und die Opel-Regionen bedeutet der Arbeitsplatzabbau einen schmerzlichen Aderlass. Auch die verbleibenden Beschäftigten tragen mit Entgelt-Kürzungen zur Zukunftssicherung von Opel bei". Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, die von Opel derzeit gezahlten übertariflichen Leistungen in den nächsten Jahren abzubauen. Dazu werden künftige Tariferhöhungen teilweise oder ganz angerechnet. "Die 35-Stunden-Woche bleibt bestehen und auch bei den Einkommen greift die Vereinbarung nicht in den IG Metall-Tarifvertrag ein", erklärte Huber. Unter diesen Bedingungen sei es gelungen, viele Arbeitsplätze zu erhalten und vor allem betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. Huber bezeichnete die Vereinbarung als weiteren Beleg für die Bedeutung des deutschen Mitbestimmungsmodells.
"Die Belegschaften und ihre Vertreter haben sich trotz des geschürten Konkurrenzkampfes und der schmerzlichen Einschnitte nicht gegeneinander ausspielen lassen", sagte Huber. Den Betriebsräten und Gewerkschaften sei es auf europäischer Ebene gelungen, in einem offenen und transparenten Prozess Standortgarantien, Investitionszusagen und Beschäftigungssicherung zu erzielen. "Damit steht Opel wieder auf festem Boden, den es über 2010 hinaus zu nutzen gilt, um das verlorene Vertrauen in die Marke und das Unternehmen zurück zu gewinnen", betonte Huber. Dazu müsse Opel die Modell- und Qualitätsoffensive in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften fortsetzen.
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