Hundt: Arbeitsmarkt weiterhin in schlechter Verfassung
(Berlin) Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt ist auch im April weiterhin erschreckend schlecht. Die Fünf-Millionen-Marke wurde in der offiziellen Arbeitslosenstatistik für den April nur deshalb unterschritten, weil gut 90.000 Langzeitarbeitslose, die von Kommunen betreut werden, in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nach deren eigenen Angaben noch nicht erfasst sind. Von einer Trendwende am Arbeitsmarkt kann bedauerlicherweise keine Rede sein. Der Rückgang der registrierten Arbeitslosen auf nunmehr 4,97 Millionen ist nicht Ausdruck einer Besserung am Arbeitsmarkt, sondern entspricht der im Frühjahr üblichen saisonalen Belebung und beruht vor allem auch auf einem weiteren Ausbau öffentlicher Arbeitsgelegenheiten, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt.
Ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von lediglich 0,7 Prozent, wie dies die Wirtschaftsforscher jetzt für dieses Jahr voraussagen, ist für eine nachhaltige Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt bei weitem nicht ausreichend. Das haben die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten noch einmal deutlich gemacht. Seit Jahren liegen andere Länder im Wachstum weit vor Deutschland. Ohne weitere Reformen ist keine Besserung in Sicht. Sowohl EU-Kommission und IWF als auch das Frühjahrsgutachten der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sehen Deutschland beim Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr in der EU auf dem letzten Platz. Deutschland findet nur dann auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurück, wenn die begonnenen Reformen fortgesetzt und intensiviert werden, sagte Hundt.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)
Breite Str. 29, 10178 Berlin
Telefon: 030/20330, Telefax: 030/20331055