Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Hundt: Ergebnisse der PISA-Studie nicht kaputt reden – KMK darf sich nicht hinter Suche nach Einstimmigkeit verschanzen

(Berlin) - Über einen Monat nach dem allgemeinen Aufschrei über die Ergebnisse der PISA-Studie ist zu befürchten, dass sich die Kraft der Bildungsverantwortlichen wieder nur in der Analyse erschöpft. Ein Vorgehen nach dem Motto „Wenn ich nicht mehr weiter weiss, bilde ich einen Arbeitskreis“ ist aber grob fahrlässig angesichts der zwanzig Prozent Analphabetentum, welches die PISA-Studie den Schülern in Deutschland bescheinigt.

Die Politik muss schnell die seit vielen Jahren vorhandenen Konzepte zur Behebung des Bildungsnotstandes umsetzen und zu messbaren Fortschritten kommen, forderte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt am 15. Januar in Berlin.

Wir brauchen mehr Wettbewerb zwischen den Bundesländern in der Bildung. Die Länder dürfen sich nicht hinter fehlenden Beschlüssen der Kultusministerkonferenz verstecken, und die Kultusministerkonferenz darf sich nicht in der Suche nach Einstimmigkeit bei Kompromisspapieren verbrauchen.

Die Ergebnisse der PISA-Studie dürfen nicht weiter zerredet werden. Unsere Schulen müssen in eigener Verantwortung agieren können, wie das in anderen Ländern offenbar längst der Fall ist. Festgeschriebene Mindeststandards, regelmäßige Überprüfungen des Leistungstandes und systematische Fördermaßnahmen für alle Leistungsstufen sind notwendige Voraussetzungen, um wieder zu einer hochwertigen Bildung in unserem Land zu gelangen, sagte Dr. Hundt.

Wir haben im Bildungsbereich den Anschluss an die internationale Spitze verloren. Unsere Unternehmen brauchen aber dringend junge Menschen mit einer soliden Grundbildung, die Kreativität, Selbstverant-wortung und Innovationsfähigkeit einschließt. Darüber hinaus müssen auch die Eltern stärker in die Verantwortung genommen werden. Die gezielte Förderung der Kinder kann nur im Zusammenspiel von Schule und Elternhaus gelingen. Leistungsanreize und Leistungsbereitschaft dürfen nicht als Strebertum diffamiert werden, sondern müssen zum selbstverständlichen Bestandteil im Bildungsalltag gehören, forderte Dr. Hundt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20330 Telefax: 030/30331055

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