Hundt: Länder müssen sich auf bundesweites Darlehensmodell zur Studienfinanzierung verständigen

(Berlin) - Die mit der Aufhebung des Studiengebührenverbots einhergehende Chance zur umfassenden Modernisierung der Studienfinanzierung muss jetzt genutzt werden. Konkrete Ausgestaltungsmöglichkeiten dazu liegen auf dem Tisch – beispielsweise mit dem Kreditmodell der KfW. Ich fordere die Länder auf, sich im Rahmen der KMK auf ein bundesweites Darlehensmodell zu verständigen, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt anlässlich der am 10. Oktober beginnenden Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz in Berlin.

Weder überzeugen Überlegungen zu einer Einheitsgebühr von 500 Euro pro Semester, noch geben die Länder bislang eine zufriedenstellende Antwort zur notwendigen Regelung einer sozialverträglichen Absicherung der Lebenshaltungskosten und der Studiengebühren. Nur Flexibilität und Vielfalt bei der Ausgestaltung der Gebühren führen zu mehr Wettbewerb zwischen den Hochschulen, den wir dringend benötigen. Einheitsgebühren widersprechen dem Wettbewerbsgedanken und sind deshalb abzulehnen. Einen Irrweg stellen auch isolierte Insellösungen einzelner Länder zur sozialverträglichen Absicherung der Studienkosten dar. Regionale Modelle verteuern die Darlehen unnötig und bedeuten damit eine vermeidbare spätere Belastung für die Absolventen. Ebenso verhindern solche kleinräumigen Ansätze die gewünschte überregionale Mobilität der Studierenden, erklärte Hundt.

Auch die Bundesländer, die gegen die Einführung von Studienbeiträgen sind, müssen ein Interesse daran haben, die Studienfinanzierung grundlegend neu zu ordnen. Das BAföG hat sich in seiner bisherigen Form nicht bewährt, wie die hohe Anzahl von Missbrauchsfällen sowie die mit den Einkommensgrenzen zwangsläufig verbundenen Ungerechtigkeiten unterstreichen. Ein Großteil der jungen Menschen, deren Eltern mit dem Einkommen nur knapp über der BAföG-Bemessungsgrenze liegen, haben Probleme bei der Finanzierung des Lebensunterhaltes und nehmen immer seltener ein Studium auf. Deshalb macht sich die BDA für ein sozialverträgliches Studienfinanzierungsmodell stark, das auf zwei Säulen ruht: Ein einheitliches und nicht rückzahlbares Ausbildungsbudget von 15.000 Euro für jeden Studierenden sowie ein zinsgünstiges Darlehen ohne Risikoprüfung, sagte Hundt.

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