Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Hundt: Wende am Ausbildungsmarkt erreicht - Ausbildungspakt beginnt in der Schule!

(Berlin) - Die deutsche Wirtschaft und die anderen Partner des Ausbildungspaktes haben im letzten Jahr mit ihrem Engagment enormes auf dem Ausbildungsmarkt geleistet. Wir haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit 40.000 Unternehmensinsolvenzen und einem Verlust von rund 600.000 Arbeitsplätzen eine Wende am Ausbildungsmarkt erreicht, sagte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt anlässlich des Treffens der Ausbildungspakt-Partner am 15. Februar in Berlin.

Erstmals seit fünf Jahren gab es wieder einen Anstieg der Ausbildungsverträge, der auf einem deutlichen Zuwachs an betrieblichen Verträgen um 22.500 gründet. Die deutsche Wirtschaft hat alle Zusagen des Ausbildungspaktes mit über 50.000 eingeworbenen neuen Ausbildungsplätzen und über 30.000 Einstiegsqualifizierungen, die die Unternehmen zur Verfügung gestellt haben, erfüllt bzw. deutlich übererfüllt.

Die Unternehmen haben eine bemerkenswerte Ausbildungsleistung gezeigt und die Arbeitgeberverbände, die Kammern sowie die Arbeitsagenturen haben mit vielfältigen Initiativen Ausbildungspotenzial mobilisiert, sagte Hundt.

Dieses Engagement werden wir auch 2005 fortsetzen. Die Herausforderungen sind dabei unverändert groß. Das größte Problem bleibt unverändert die mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger. Um es klar zu sagen: Der Ausbildungspakt beginnt in der Schule! Hier müssen wir ansetzen und die Probleme an der Wurzel anpacken:

- Es muss uns gelingen, den Anteil der Schulabbrecher innerhalb der nächsten zehn Jahre auf ein Drittel des heutigen Anteils von rund zehn Prozent zu reduzieren und
- der Anteil der Leistungsschwächeren muss in dem gleichen Zeitraum auf ein Drittel des heutigen Anteils von rund 25 Prozent vermindert werden.

Neben diesen langfristigen Zielen brauchen wir aber auch kurzfristig wirksame Maßnahmen für die Schüler, die innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre die Schule verlassen und denen ohne Unterstützung der direkte Absturz von der Schulbank in die Arbeitslosigkeit droht.

Wir haben daher ein 5-Punkte-Programm vorgeschlagen:
1. Die Schulen sorgen für einen gezielten und passgenauen Förderunterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen, der auf ältere Schüler zugeschnitten ist.

2. Es muss an den Schulen mehr Beratung durch Sozialpädagogen und Psychologen geben.

3. Es sollte verstärkt die Möglichkeit für schwächere Schüler geben, einen Tag pro Woche in einen Betrieb zu gehen.

4. Die Jugendlichen werden bei der Suche nach passenden Praktikumsstellen unterstützt.

5. Gemeinsam beraten und begleiten Lehrer, Berufsberater und Schulpsychologen sowie Mentoren die Berufsorientierung und Berufswahl der Schüler.

Die Wirtschaft wird in diesem Sinne ihre Angebote zur Kooperation intensivieren. Bei unserem Engagement erwarten wir, dass die Länder ihre Reformanstrengungen zur Sicherung der Ausbildungsreife fortsetzen und zugleich die Angebote der Wirtschaft nutzen, sagte Hundt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20330, Telefax: 030/20331055

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