Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

IAA: Neuwagen schon jetzt veraltet? / vzbv: Für einen Spritpreis von 1,80 Euro nicht geeignet / Autoindustrie muss die Zeichen der Zeit erkennen

(Berlin) - Immer wichtiger wird beim Autokauf die alte Verbraucherregel: "Denk schon beim Kauf an den Verbrauch!" Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt gleichzeitig davor, Diesel-PKW ohne Rußfilter zu kaufen. "Wer einen Diesel ohne Filter kauft, bleibt drauf sitzen", so Dr. Holger Krawinkel, Leiter Fachbereich Bauen, Energie, Umwelt des vzbv.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Mitgliedsverband des vzbv, hat am 18. August 2005 seine aktuelle Auto-Umweltliste vorgestellt. Unter den Top Ten der umweltverträglichsten Autos befindet sich in diesem Jahr lediglich ein Auto eines deutschen Herstellers. "Es wird Zeit, dass die deutsche Automobilindustrie die Zeichen der Zeit erkennt", so Dr. Holger Krawinkel. "Wenn die deutschen Autobauer weiter auf spritschluckende Modelle setzen, schaden sie den Verbrauchern und über kurz oder lang sich selbst." Mit Blick auf die Internationalen Automobilausstellung im September 2005 fordert der vzbv die Autoindustrie auf, Modelle zu präsentieren, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. "Und das heißt: sparsam und sauber", so Krawinkel. "7 Liter auf 100 km sind für den Durchschnitt aller Neuwagen viel zu viel und kosten die Verbraucher Milliarden für überflüssigen Kraftstoff."

Auch die Feinstaubbelastung der deutschen Innenstädte wird immer mehr zum Problem für die Halter rußender Diesel-PKWs. Stuttgart, Frankfurt und weitere deutsche Städte planen bereits Fahrverbote für Diesel ohne Filter. "Das wird Diesel-PKW ohne Filter massiv entwerten - im Gebrauchswert wie auch im Wiederverkaufswert", kommentiert Krawinkel.

Zunehmen wird vor allem die Bedeutung des Spritverbrauchs. Experten rechnen mit einem Anstieg des Ölpreises auf 80 bis über 100 Dollar je Barrel. "Die Verbraucher sind gut beraten, wenn sie sich darauf rechtzeitig einstellen", meinte Krawinkel. Ebenso habe die Politik dafür Sorge zu tragen, dass der sogenannten Flottenverbrauch für Neuwagen deutlich sinkt. Schon jetzt sei zu bezweifeln, ob die europäischen Autohersteller das selbstgesteckte Ziel erreichen, den Durchschnittsverbrauch der Neuwagen von heute 7 auf 5,5 Liter je 100 km bis zum Jahre 2008 zu senken.

Aus Gründen der Versorgungssicherheit und zur Vermeidung einer weiteren Schwächung der Binnenkonjunktur durch hohe Energiepreise sei mittelfristig eine Absenkung auf 3,5 Liter erforderlich. "Hier vor allem ist deutsche Spitzentechnologie gefordert!", so Krawinkel. Bereits heute betrage die jährliche Spritrechung der deutschen Haushalte über 50 Milliarden Euro. Alleine die Steigerung der Kraftstoffpreise im letzten Jahr habe der Binnenkonjunktur etwa 10 Milliarden Euro entzogen.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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