Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

ibw: Russland-Ukraine-Krieg verteuert Rohstoffe deutlich

(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. stieg im ersten Quartal 2022 auf 195 Punkte und lag damit um 24,3 Prozent über dem Wert des ersten Quartals 2021. Dazu vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Der Russland-Ukraine-Krieg hat die bereits durch die Folgen der Corona-Pandemie hohen Rohstoffpreise noch einmal deutlich nach oben getrieben. Unser Rohstoffpreisindex ist auf dem höchsten Niveau seit dem zweiten Quartal 2011."

"Besonders bei Industriemetallen sehen wir im März einen Preissprung", erklärt Brossardt weiter. So stieg beispielsweise der Preis für Nickel, dessen weltweit drittgrößter Produzent Russland ist, allein im März um 56,3 Prozent gegenüber Februar. Titan, das ebenfalls zu großen Teilen aus Russland stammt, ist um 51,1 Prozent teurer geworden. Beide Metalle werden beispielsweise für die Stahlveredelung verwendet und sind damit für die Industrie im Freistaat von zentraler Bedeutung. Auch bei Lithium, das ein wichtiger Bestandteil von Batterien zum Beispiel für Elektrofahrzeuge ist, legte der Preis im März um 36,9 Prozent zu.

"Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Corona-bedingten Engpässe bei Rohstoffen noch einmal verschärft. Die Lieferketten aus der Ukraine sind vielfach gerissen, die aus Russland massiv gestört. Infolge des Kriegs sind auch viele Handelsrouten nach Asien beeinträchtigt, weil wichtige Transportwege unterbrochen sind. Das treibt die Rohstoffpreise weiter nach oben und ist eine enorme Belastung für die Unternehmen", so Brossardt.

Die vbw fordert angesichts der hohen Preise einen deutlich diversifizierteren Bezug von Rohstoffen: "Einerseits müssen wir die Abhängigkeit von einzelnen Rohstofflieferanten verringern. Andererseits müssen wir die Rohstoffeffizienz durch gezielte Forschung vorantreiben und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen durch eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft stärken", so Brossardt abschließend.

Entwicklung vbw Rohstoffpreisindex:

Q1/ 2022: 195,0
Q4/ 2021: 183,0
Q3/ 2021: 176,1
Q2/ 2021: 172,0
Q1/ 2021: 156,9
Zur Berechnungsmethode: In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(mw)

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