Pressemitteilung | Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

Ich schau Dir in die Augen, Kleines / Erfahrung und ausgefeilte Diagnostik: Wie Augenärzte Sehfehler bei Kindern aufdecken

(Düsseldorf) - Kleine Kinder können nur eingeschränkt darüber Auskunft geben, ob sie scharf sehen. Deshalb müssen Augenärzte mitunter Detektivarbeit leisten, um Sehfehler, die die Entwicklung des Sehvermögens behindern, aufzudecken. Die Woche des Sehens vom 9. bis 15. Oktober 2008 greift das Thema auf.

Schon bei Säuglingen können Augenärzte mit dem Verfahren der Skiaskopie die Refraktion bestimmen. Diese Methode setzt nur einfache optische Hilfsmittel voraus, dafür aber einen erfahrenen Untersucher. So kann eine Fehlsichtigkeit schon sehr früh festgestellt oder ausgeschlossen werden. Ob das Kind überhaupt über ein brauchbares Sehvermögen verfügt, stellen Augenärzte fest, indem sie den so genannten optokinetischen Nystagmus auslösen. Er besteht aus eine Abfolge langsamer Folgebewegungen der Augen und schneller Rückstellbewegungen. Folgebewegungen und die Fixation eines Gesichtes können schon in den ersten Lebenswochen beurteilt werden. Je älter die Kinder sind, desto differenzierter werden die Untersuchungsmethoden, die in der augenärztlichen Praxis angewandt werden.

Die Vorstellung, dass ein Gang in die augenärztliche Praxis sich erübrigt, weil das Kind noch nicht darüber reden kann, was es sieht, ist ein Irrtum. Bestehen Bedenken, dass mit den Augen irgend etwas nicht in Ordnung ist, oder gibt es gar deutliche Anzeichen wie Schielen, Augenzittern grauweiße Pupillen, ein herabhängendes Lid oder Lichtscheu, sollten die Eltern ihr Kind möglichst rasch augenärztlich untersuchen lassen – unabhängig vom Alter. Kommen in der Familie Augenerkrankungen vor, ist eine Untersuchung im Alter von sechs bis neun Monaten sinnvoll. Alle Kinder, rät Privatdozentin Dr. Dietlind Friedrich, Ressort Strabismus im Berufsverband der Augenärzte, sollten spätestens im Alter von dreieinhalb Jahren augenärztlich untersucht werden. Dr. Friedrich betont: „Je früher ein Sehfehler erkannt wird, desto besser ist der therapeutische Erfolg. Je später aber ein frühkindlicher Augenfehler augenärztlich erkannt wird, umso schlechter ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Heilung, und umso mühevoller ist die Therapie.“

Wegen der großen Bedeutung des Themas greift auch die Woche des Sehens (www.woche-des-sehens.de) vom 9. bis 15. Oktober das Thema auf: Kinderblindheit verstehen und verhüten.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) Dr. Georg Eckert, Presse Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 4303700, Telefax: (0211) 4303720

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