Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

ifo Institut: Maschinenbau und Elektrotechnik in den neuen EU-Mitgliedsländern

(München) - In den neuen EU-Mitgliedsstaaten konnten die Unternehmen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik in den vergangenen Jahren trotz eines Anstiegs der Arbeitsproduktivität ihre Preiswettbewerbsfähigkeit nicht verbessern, da die Löhne in vergleichbarer Weise gestiegen sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ifo Instituts, die im Auftrag der Europäischen Kommission die Wettbewerbssituation der Engineering Industrien - Maschinenbau und Elektrotechnik - der neuen EU-Mitgliedsstaaten untersucht hat. Die Lohnstückkosten sind in jüngster Zeit sogar tendenziell gestiegen, da trotz nachlassendem Anstieg der Produktivität die Löhne unvermindert weiter wuchsen. Diese Entwicklung ist aufgrund des wesentlich niedrigeren Lohnniveaus im Wettbewerb mit Produktionsstandorten in Westeuropa kein Nachteil. Doch im Wettbewerb mit den aufstrebenden Industrienationen in Asien ergeben sich aus Sicht der ifo-Forscher Risiken, die zu einem Verlust an Arbeitsplätzen führen können.

"In jüngster Zeit stellen wir eine Verlagerung der Produktion von Erzeugnissen der Engineering Industrien aus den neuen Mitgliedsstaaten heraus fest", erklärt Günther Vieweg, Maschinenbauexperte des ifo Instituts, und weist auf die Notwendigkeit einer Erhöhung der Funktionsfähigkeit der Arbeitsmärkte hin. Nur so könne ein weiterer Verlust der Arbeitsplätze verhindert werden und die hohe internationale Konkurrenzfähigkeit des Sektors erhalten bleiben.

Insgesamt bewertet Vieweg die Entwicklung der Engineering Industrien positiv. Sie sind mit einem Anteil von 14,4% ein bedeutender Sektor des verarbeitenden Gewerbes in den neuen Mitgliedsstaaten. Seit 1995 befinden sie sich auf einem steilen Wachstumspfad und können ein durchschnittliches jährliches Wachstum von zehn Prozent vorweisen. Im internationalen Wettbewerb haben sie sich als konkurrenzfähig gezeigt, auch wenn vorwiegend Produkte auf niedrigem und mittlerem Technologieniveau angeboten werden. Seit 1995 sind ihre Exporte in Länder außerhalb der EU mit einer mittleren jährlichen Rate von 12,7 Prozent deutlich stärker gestiegen als die Produktion und stärker als vergleichbare Exporte der EU-15 Länder. Deren Ausfuhren nach Übersee sind nur um 6,3 Prozent jährlich gewachsen, die der Vereinigten Staaten und von Japan haben sogar noch schwächer expandiert.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Annette Marquardt, Pressesprecher Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: (089) 92240, Telefax: (089) 985369

(sk)

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