Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

ifo Präsident fordert Reform des deutschen Hochschulsystems

(München) - Anlässlich der Tagung des Vereins für Socialpolitik in Dresden fordert der Präsident des Münchner ifo Instituts Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn umfassende Reformen des deutschen Hochschulsystems und kritisiert das Programm der Bundesregierung zur Förderung von Eliten. "Eliten kann man nicht verordnen, sie müssen sich im Wettbewerb bilden." In der Abschaffung der ZVS und der Einführung von Bildungsgutscheinen und Studiengebühren sieht Sinn leistungsfördernde Anreize, die im jetzigen System fehlen. Diese Maßnahmen würden Konkurrenz und damit die Ungleichheit unter den Bildungseinrichtungen herstellen, die für eine Elitebildung erforderlich sei. Der Staat könne einen Teil des Studiums über die Bildungsgutscheine finanzieren und solle ansonsten bereit sein, ein etwaiges Kreditrisiko der Studenten abzudecken. Für den Hochschulbetrieb fordert Sinn den Ersatz der akademischen Selbstverwaltung alter Art durch ein Management-System, die Abschaffung des Berufsbeamtentums für nicht-politische Fächer, freie Gehaltsvereinbarungen zwischen den Lehrpersonen und den Universitäten sowie mehr Flexibilität bei der Aufteilung von Forschung und Lehre. Die notwendigen Reformen können im Rahmen einer Umwandlung der Universitäten in halbstaatliche, gemeinwirtschaftliche Stiftungen ermöglicht werden. Sie verbessern die Qualität von Forschung und Lehre in Deutschland und unterbinden die weitere Abwanderung von Spitzenforschern.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: 089/92240, Telefax: 089/985369

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