ifo-Präsident Fuest warnt vor Milliardenrisiken des Rentenpakets
(München) – Das von der Bundesregierung geplante Rentenpaket wird den Bundeshaushalt nach Ansicht von ifo-Präsident Clemens Fuest massiv belasten. „Insbesondere die Fortschreibung der Rente auf erhöhtem Niveau nach Auslaufen der Haltelinie von 48 Prozent wird deutlich höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt nötig machen. Dies ist unbedingt zu korrigieren“.
In einem gemeinsamen Gastbeitrag mit Lars P. Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts, erklärt Fuest, warum die Maßnahme im Rentenpaket der Bundesregierung solch hohe Belastungen nach sich zieht. Entscheidend sei ein wichtiges Detail des Rentenpakets: Die künstlich erhöhte Haltelinie von 48 Prozent soll ab 2032 zwar nicht fortgeführt werden. Die Rentenerhöhungen ab diesem Jahr sollen aber auf dem durch die Haltelinie erhöhten Niveau aufsetzen. Nach bisheriger Rechtslage würde eigentlich ab 2032 gelten, dass die weitere Entwicklung der Renten auf einem Niveau von 47 Prozent ansetzt. Indem das Rentenpaket hier 48 Prozent vorsieht, kommt es zu einer zusätzlichen Belastung des Bundeshaushalts von ungefähr 15 Milliarden Euro pro Jahr.
Gefährlich ist das Rentenpaket nach Ansicht von Fuest auch aus systematischer Sicht, weil man es mit den neuen Regelungen einfacher macht, die Steuerfinanzierung der Rentenkassen auszuweiten. „Wenn die Zuschüsse nicht begrenzt werden, erhöht sich die allgemeine Steuerlast und das wird sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken und die Lage jüngerer Generationen verschlechtern“, so Fuest.
Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., Carsten Matthäus, Pressesprecher(in), Poschingerstr. 5, 81679 München, Telefon: 089 92240