Pressemitteilung | IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle

IG BCE startet politische Initiative / Sofortprogramm gegen Ausbildungsnot und Jugendarbeitslosigkeit

(Hannover / Halle) - Mit einer staatlichen Ausbildungsprämie von 5.000 Euro will die IG BCE der drohenden Lehrstellenknappheit im Krisenjahr 2009 begegnen. Die Ausbildungsprämie ist Teil eines Sofortprogramms der Gewerkschaft gegen Ausbildungsnot und Jugendarbeitslosigkeit, das Vorstandsmitglied Michael Vassiliadis am Freitag (8. Mai 2009) vorstellte.

"Die Politik darf nicht tatenlos zusehen, wenn junge Menschen zu Zehntausenden um Zukunftschancen gebracht werden", erklärte Vassiliadis vor rund 380 Teilnehmern der IG-BCE-Bundesjugendkonferenz in Halle. Schon heute sei für 2009 eine "riesige Lehrstellenlücke absehbar". Auch das Bundesinstitut für Berufsbildung erwarte, dass in diesem Jahr das Angebot an Ausbildungsplätzen weit hinter der Nachfrage zurückbleiben werde. Bereits ein leichter Rückgang der bisherigen Ausbildungsquote von 4,75 auf 4,5 Prozent würde nach IG-BCE-Berechnung den Verlust von gut 83.000 Ausbildungsplätzen bedeuten.

Um dem vorzubeugen, fordert die IG BCE eine staatliche Ausbildungsprämie "in Höhe der doppelten Abwrackprämie", so Vassiliadis. "Investitionen in die berufliche Bildung junger Menschen sind von nachhaltiger Wirkung und sollten daher der Politik auch deutlich mehr wert sein als der Zuschuss zu einem neuen Auto."

Die Betriebe sollen eine einmalige Prämie von 5.000 Euro für jeden neu eingestellten Auszubildenden erhalten, mit dem eine Ausbildungsquote von 4,5 Prozent überschritten wird. Davon unabhängig sollen auch diejenigen Betriebe die Prämie beanspruchen können, die gegenüber 2008 zusätzlich oder erstmalig ausbilden. Beides sei erforderlich, so Vassiliadis, "damit wenigstens so viel Lehrstellen wie im vergangenen Jahr geschaffen werden".

Weil im Zuge der Wirtschaftskrise gerade die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen schnell steigt, verlangt die IG BCE zudem eine politische Initiative, um die Übernahme in den Beruf zu erleichtern. "Wir brauchen mindestens für 2010 eine Neuauflage der Altersteilzeit", erläuterte Vassiliadis. "Um eine tragfähige Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt zu schaffen", müsse die Förderung von Altersteilzeit allerdings an die gesetzliche Auflage gebunden sein, dass frei werdende Arbeitsplätze mit ausgelernten Beschäftigten besetzt werden.

Beide Maßnahmen des Sofortprogramms sind nach IG-BCE-Vorstellung zunächst bis Ende 2010 zu befristen. Über die Fortschreibung sei jährlich neu zu entscheiden, je nach Entwicklung der Ausbildungs- und Beschäftigungschancen junger Menschen.

Quelle und Kontaktadresse:
IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bundesvorstand Pressestelle Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: (0511) 7631-0, Telefax: (0511) 7631-713

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