IG Metall bereitet Urabstimmungen und Arbeitskampfmaßnahmen in der Textil- und Bekleidungsindustrie vor
(Frankfurt/Main) - Die IG Metall bereitet Urabstimmungen und Arbeitskampfmaßnahmen in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie vor. Die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder beschlossen am Montag, den Vorstand der IG Metall zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung am 25. September in Frankfurt einzuladen. „Bieten die Arbeitgeber bis dahin keinen Kompromiss an, werden wir am nächsten Montag die Einleitung der Urabstimmung beschließen“, kündigte der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am Montag in Frankfurt an.
Die Tarifverhandlungen für die 190 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie waren am vergangenen Donnerstag nach der vierten Verhandlungsrunde in Hannover ergebnislos abgebrochen worden. Die Arbeitgeber hatten den Gewerkschaften den Abschluss eines Tarifvertrages zur Altersteilzeit angeboten. Dieses Angebot verknüpften sie jedoch mit der Bedingung, die IG Metall müsse den Arbeitgebern bei den Einkommenserhöhungen entgegenkommen.
Die Tariferhöhungen sollen danach sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr jeweils „deutlich unter 2,4 Prozent“ liegen. „Solch einen Billigabschluss wird es mit uns nicht geben“, erklärte Peters. Damit würden die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie von der Tarifentwicklung in allen anderen Wirtschaftsbereichen abgekoppelt werden.
Auch mit den von einigen Unternehmen angekündigten „freiwilligen Lohn- und Gehaltserhöhungen“ von 2,2 Prozent sei der Tarifkonflikt nicht zu lösen. Peters: „Wir wollen einen akzeptablen Tarifabschluss für alle und nicht einseitige Zahlungen nach Gutsherrenart für wenige.“
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