Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall eröffnet Verbindungsbüro in Brüssel - "Umsteuern für ein starkes Europa"

(Brüssel) - Die IG Metall verstärkt ihre europapolitische Präsenz mit einem Verbindungsbüro in Brüssel. "Die IG Metall steht hinter dem Projekt Europa", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Dienstag anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Verbindungsbüros in Brüssel. "Ein starkes Europa braucht den Rückhalt der Menschen. Dies kann nur gelingen, wenn sich Europa hin zu einem sozialen Europa verändert, das Solidarität und Gerechtigkeit lebt", sagte Wetzel. In diesem Sinne wolle sich die IG Metall stärker als europapolitischer Akteur einbringen und die Interessen der Beschäftigten besser gegenüber den europäischen Institutionen vertreten. "Die derzeitige Sparpolitik muss durch eine nachhaltige Investitionspolitik ersetzt werden. Wenn wir nicht in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur investieren, werden wir das in Zukunft mit noch mehr Arbeitslosigkeit, abnehmender Wettbewerbsfähigkeit und weniger Wohlstand bezahlen", sagte Wetzel.

Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, wies auf die Ergebnisse der Europawahlen hin. Die geringe Beteiligung habe gezeigt, dass das Vertrauen vieler Europäerinnen und Europäer in die politischen Entscheidungsträger erschüttert sei. Die Europäische Union habe sich in den vergangenen Jahren immer weiter zu einer reinen Wettbewerbsunion entwickelt. Dabei sei das soziale Europa unter die Räder geraten und die soziale Spaltung nehme zu.

"Die europäische Krise kann nur durch Wachstum überwunden werden. Wir brauchen Investitionen in nachhaltiges Wachstum durch koordinierte Wirtschafts- und Industriepolitik um die industrielle Basis in Europa zu sichern", forderte Lemb. Mit dem europäischen Investitionsplan hätten die Gewerkschaften ein Konzept vorgelegt, um die europäischen Volkswirtschaften umzubauen und zu modernisieren. Das Konzept beinhalte, energiearmes und ressourcenschonendes Wirtschaften sowie Investitionen in öffentliche und private Infrastruktur. Dabei müssten Innovationen, Forschung und Entwicklung die Treiber eines neuen Wirtschaftens sein, wobei Bildung, Ausbildung und die Beteiligung der Menschen dabei eine zentrale Rolle spielten, erläuterte Lemb.

Besonders kritisch hat die IG Metall die massiven Eingriffe in die Tarifvertragssysteme in einigen, sogenannten Krisenländern, und die Forderungen der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen nach einer allgemeinen Reduzierung der Lohnsetzungsmacht der Gewerkschaften bewertet. "Wer die Tarifautonomie der Tarifpartner in dieser Weise missachtet und zerstört, bringt Europa in große Gefahr", sagte Lemb.

Quelle und Kontaktadresse:
IG Metall Industriegewerkschaft Metall Vorstand Pressestelle Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Fax: (069) 6693-2843

(sy)

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