IG Metall erzielt Tarifergebnis für die Textil- und Bekleidungsindustrie
(Frankfurt am Main/Gladbeck) - Nach achtzehnstündigen Verhandlungen haben sich IG Metall und Arbeitgeber der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie auf einen Tarifabschluss geeinigt. Danach erhalten die rund 85 000 Beschäftigten ab dem 1. Mai bis zum 31.12.2009 je 42,50 Euro als monatliche Einmalzahlung. Ab 1. Januar 2010 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 Prozent und zusätzlich um monatlich je 40 Euro. Für die Monate Januar und Februar 2011 gibt es eine Einmalzahlung von 99 Euro.
Als "ordentliches Ergebnis in wirtschaftlich schwierigen Zeiten" hat das für Tarifpolitik zuständige IG Metall-Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, das Tarifergebnis am Dienstag in Frankfurt bewertet. "Der Tarifabschluss gewährleistet für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie Einkommenserhöhungen sowie für die Unternehmen Planungssicherheit. Besonders den Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen bringen die vereinbarten Festbeträge ein Plus", sagte Schwitzer. Zudem biete der Tarifvertrag die Möglichkeit, in den Betrieben mit besonderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Beschäftigungssicherung Priorität zu geben und in den Betrieben, die wirtschaftlich besser aufgestellt seien, könnten die Einmalzahlungen verdoppelt werden.
Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate und endet am 28. Februar 2011. Aus wirtschaftlichen Gründen kann die Einmalzahlung von 42,50 Euro und die prozentuale Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,5 Prozent im Rahmen einer freiwilligen Betriebsvereinbarung gekürzt oder ganz ausgesetzt werden. Dabei ist eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung Voraussetzung. Die Einmalzahlungen können betrieblich verdoppelt werden. Die Auszubildenden erhalten 50 Prozent aller Einmalbeträge sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 1,5 Prozent ab 1.1.2010. Die Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen können nicht verschoben oder gekürzt werden. Außerdem einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, dass eine Expertengruppe einen Vorschlag für eine neue Vereinbarung zur Altersteilzeit und zur Übernahme der Auszubildenden bis zum 31.10.2009 vorlegt.
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