IG Metall fordert Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt und begrüßt Elterngeld
(Frankfurt am Main) - Frauen sind nach Einschätzung der IG Metall in zentralen Fragen wie der Entgeltgleichheit oder der beruflichen Aufstiegschancen die Verliererinnen auf dem Arbeitsmarkt. Es ist bestürzend, dass Frauen im Durchschnitt rund 23 Prozent weniger als Männer in vergleichbaren Tätigkeiten verdienen, sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Kirsten Rölke am Dienstag (07. März 2006) in Frankfurt anlässlich des Internationalen Frauentages. Wir wollen gleiche Bedingungen und Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig begrüßte Rölke die geplante Einführung des Elterngeldes ab kommendem Jahr, bei dem es im Sinne einer sozialen Gerechtigkeit jedoch Mindestbeträge für Geringverdiener und Arbeitslose geben müsse.
Der von der Bundesregierung vorgelegte Zweite Bericht zur Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Privatwirtschaft sowie der Bericht der EU-Kommission zur Gleichstellung belegten, dass noch mehr Initiativen zur Gleichberechtigung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt nötig seien. Es kann doch nicht sein, dass die Bundesregierung beispielsweise eklatante Entgeltunterschiede von über 20 Prozent einfach so hinnimmt, sagte Rölke. Zugleich kritisierte die Gewerkschafterin irreführende Aussagen im Bericht der Bundesregierung zur Chancengleichheit: Immer wieder wird die Erhöhung des Frauenanteils bei der Beschäftigung bejubelt, ohne einmal darauf hinzuweisen, dass der Anteil am Arbeitsvolumen seit Jahren nicht gestiegen ist. Das bedeutet doch schlichtweg, dass sich nur immer mehr Frauen den gleichen Kuchen teilen und im wesentlichen in Mini- und Teilzeitjobs abgedrängt werden. Es müssten endlich verbindliche Regelungen zur Chancengleichheit in einem Gleichstellungsgesetz geschaffen werden. Auch die EU-Kommission fordere von der Bundesregierung, die Bedingungen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Positiv bewerte die IG Metall die geplante Einführung des Elterngeldes als Entgeltersatz-leistung zum 1. Januar 2007. Das Elterngeld gibt Eltern die Möglichkeit, sich für ein Jahr partnerschaftlich und ohne soziale Abhängigkeit der Betreuung ihres Kindes zu widmen. Notwendig sei zudem, mit flächendeckender und bezahlbarer Ganztagskinderbetreuung die Familien zu unterstützen. Auch die geplante Aufteilung des Elterngelds zwischen Vater und Mutter sei als Chance zu begreifen. Väter könnten dann ihren Anspruch, aktive Väter zu sein, besser umsetzen. Als Gewerkschafterinnen werden wir uns dafür einsetzen, dass das Elterngeld auch sozial gerecht ausgestaltet wird. Deshalb muss es Mindestbeträge für Geringverdiener und Arbeitslose geben, forderte Rölke.
Bereits zum 25. Mal ruft die IG Metall zum Internationalen Frauentag auf. Wir haben viel erreicht, aber die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist in zentralen Bereichen noch nicht durchgesetzt - um so mehr müssen wir uns einmischen, sagte Rölke. Unter das Motto Gleich gestellt - doppelt stark haben die DGB-Frauen die diesjährigen Aktivitäten zum Internationalen Frauentag gestellt.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IG Metall)
Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm-Leuschner-Str. 79-85, 60329 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843
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