Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall fordert konsequenteren Umstieg auf erneuerbare Energien

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat von der Politik einen konsequenteren Umstieg auf erneuerbare Energien gefordert. "Die Politik muss den Weg zu einer überwiegend aus erneuerbaren Energien bestehenden Energieversorgung noch konsequenter weiterentwickeln", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, im Vorfeld des 'Global Wind Day' am Dienstag (14. Juni 2011) in Frankfurt. Der energiepolitische Anspruch der Bundesregierung und die beschlossenen Maßnahmen klafften noch weit auseinander.

Kritik übte Wetzel an der Vernachlässigung der On-Shore-Windenergie durch die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). "On-Shore-Windenergie hat den Weg bereitet, sich als Beschäftigungsmotor erwiesen und bietet noch viel Potential. Ausgerechnet diese Erzeugungsart soll in ihrer Entwicklung gebremst werden", kritisierte Wetzel.

Wetzel forderte eine vernünftige Verteilung der Energiekosten zwischen Stromkonzernen, Verbrauchern und dem Staat, damit der Energieumstieg gelingen könne. Durch den Energieumstieg dürfe die industrielle Wertschöpfung nicht geschwächt werden. "Die energieintensiven Unternehmen im Stahl-, Aluminium-, Glas- und Chemiebereich sind unverzichtbar für die industrielle Wertschöpfungskette der deutschen Wirtschaft", sagte Wetzel. Dazu schlage die IG Metall die Einführung eines Strompreismonitoring vor. Unter Beteiligung von Verbänden, Gewerkschaften und der Bundesregierung müssten die Belastungen und die Verteilung der Energiekosten regelmäßig überprüft werden. Damit wäre gewährleistet, dass alle relevanten Akteure an einen Tisch kommen, Vorschläge einbringen und seitens der Bundesregierung sinnvoll nachjustiert werden kann.

Den Arbeitgebern in der Windenergiebranche warf Wetzel vor, ihrer sozialen Verantwortung nicht ausreichend gerecht zu werden. Tarifverträge zu Entgelt- und Leistungsbedingungen und die Mitbestimmung seien in anderen Branchen eine Selbstverständlichkeit, in der Wind- und Solarindustrie aber noch Mangelware. "Es gibt viel Licht bei Technologie und Innovation, aber auch viel Schatten bei Arbeits- und Entgeltbedingungen. Tarifverträge und faire Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Teil des Erfolgsmodells der sozialen Marktwirtschaft. Das wollen wir auch für die Windkraft- und Solarindustrie erreichen", sagte Wetzel.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Pressestelle Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

(mk)

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