Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall fordert von Unternehmen Abkehr vom "Jugendwahn"

(Berlin) - Die IG Metall hat die Unternehmen aufgefordert, angesichts des demografischen Wandels die Belange älterer Mitarbeiter stärker zu berücksichtigen. "Wir brauchen in den Betrieben eine alternsgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und eine neue Toleranzkultur gegenüber Älteren", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode am 27. September in Berlin. "Der Jugendwahn in der Personalpolitik und steigende Leistungsanforderungen setzen Ältere immer mehr unter Druck. Eine Arbeitswelt, aus der Menschen immer früher herausgedrängt werden, ist inhuman."

Die Unternehmen seien gut beraten zu realisieren, dass zukünftig die Beschäftigten im Durchschnitt immer älter würden, erklärte Rhode bei der gemeinsamen Vorstellung des Memorandums "Demografischer Wandel und Beschäftigung - Plädoyer für neue Unternehmensstrategien" mit Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Jeder zweite Arbeitnehmer klage über wachsenden Leistungsdruck. "Da ist es geradezu zynisch, eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit zu fordern", sagte Rhode. Auch künftig müsse es die Möglichkeit von Frühverrentung und Vorruhestand geben. Die IG Metall appelliere daher an die Politik, sinnvolle Anschlusslösungen für das Auslaufen des Altersteilzeitgesetzes in 2009 zu formulieren.

"Gleichzeitig brauchen wir neue Konzepte auf betrieblicher Ebene, damit Menschen länger im Arbeitsleben bleiben und in gesunder Verfassung ihre Tätigkeit ausüben können", sagte Rhode. Betriebliche Weiterbildung müsse auch Älteren offen stehen, ihr Expertenwissen müsse gesichert und systematisch transferiert werden. Gebraucht werde eine Abkehr vom "Jugendwahn" und ein "gesunder" Generationen-Mix bei der Personalrekrutierung. Mit dem eigenen Projekt "Gute Arbeit" setzt sich die IG Metall schon seit längerem für eine humanere und alternsgerechtere Arbeitsgestaltung ein. Zusätzlich unterstützt die IG Metall die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) der Bundesregierung, die Lösungsansätze für Fragen der zunehmenden Alterung der Erwerbsbevölkerung erarbeitet.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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