IG Metall kritisiert Investitionszurückhaltung der Metall-DAX-Unternehmen
(Frankfurt am Main) - Die sieben großen deutschen Metall-Unternehmen BMW, DaimlerChrysler, Siemens, ThyssenKrupp, VW, MAN und Linde haben laut IG Metall in den letzten drei Jahren nur einen Teil der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel investiert. Im Durchschnitt wurden dabei nur noch zwei Drittel der erwirtschafteten liquiden Mittel verwendet, heißt es in einer Analyse der IG Metall-Wirtschaftsabteilung. Die Investitionszurückhaltung schadet nach Ansicht der IG Metall mittelfristig der industriellen Substanz der Unternehmen und sei ein Risiko für Wachstum und Arbeitsplätze.
Für die Analyse der Investitionstätigkeit der sieben Metall-Unternehmen im DAX 30 wurden die Cashflowdaten der letzten drei Jahre ausgewertet. In diesem Zeitraum haben BMW, DaimlerChrysler, Siemens, ThyssenKrupp, VW, MAN und Linde weltweit 85 Milliarden Euro liquide Mittel aus dem laufenden Geschäft erwirtschaftet. Das Geld wurde jedoch nur zu 65 Prozent reinvestiert. Die restlichen 35 Prozent wurden zur Tilgung von Schulden und zur Ausschüttung an die Aktionäre verwendet oder werden aktuell noch als Kasse gehalten. Die Investitionszurückhaltung der fraglichen Unternehmen bestand nicht nur im Inland, sondern weltweit. Statt im Sinne von Wachstum zu investieren, haben fast alle Metall-Unternehmen in den vergangenen drei Jahren die Verschuldung zurückgefahren. Dadurch hat die Eigenfinanzierungsquote der Unternehmen Rekordhöhe erreicht. Sie lag im Betrachtungszeitraum bei über 150 Prozent.
In der Orientierung auf den Shareholder Value sieht die IG Metall einen der wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Hohe Renditeerwartungen der Anteilseigner seien die Ursache, dass wichtige Investitionen und Innovation unterbleiben. "Kurzfristig führt ein solches Verhalten für die Unternehmen zum Beifall für der Aktionäre", heißt es in der Analyse. Langfristig würden jedoch die Wettbewerbsposition und Ertragsstärke der Unternehmen und damit Arbeitsplätze gefährdet.
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