IG Metall macht weiter Druck über 100 000 Warnstreikende
(Frankfurt am Main) Die IG Metall hat am sechsten Tag in Folge ihre massive Warnstreik-Welle fortgesetzt. Seit Ende der Friedenspflicht haben bundesweit über 470 000 Beschäftigte mit Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen und Protestveranstaltungen ihrer Forderung nach Einkommenserhöhungen von acht Prozent Nachdruck verliehen. Am Donnerstag beteiligten sich bis zum Mittag (14 Uhr) über 100 000 Beschäftigte aus knapp 400 Betrieben an Warnstreikaktionen.
Der Schwerpunkt der Warnstreikaktionen lag am Donnerstag In Nordrhein-Westfalen mit über 37 000 Beschäftigte aus 165 Betrieben. In Köln hatten am frühen Morgen 2 500 Beschäftigte beim Autobauer Ford zum Warnstreikauftakt die Arbeit niedergelegt. Am Vormittag nahmen 7 000 Beschäftigte der Ford-Werke und weiterer Kölner Betriebe an einer Kundgebung teil. Auch im Werk Merkenich folgten 2 500 Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall. In der Spätschicht werden weitere 5 000 Warnstreikende bei Ford erwartet. In Gevelsberg demonstrierten 2 000, in Gütersloh 1 800 und in Krefeld 1 200 Metaller für ihre Forderung. Weitere Warnstreiks gab es in Paderborn, Wuppertal, Oberhausen, Neuss, Duisburg und Dinslaken.
In Baden-Württemberg folgten über 25 000 Beschäftigte aus über 80 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. In Stuttgart traten beim Automobilzulieferer Bosch 2 500 Mitarbeiter und bei der Firma Mahle in Göppingen 250 Metaller in den Ausstand. Bei der Firma ZF Lenksystem in Schwäbisch Gmünd legten 2 500 Beschäftigte die Arbeit nieder. Weitere Warnstreikaktionen gab es in Friedrichshafen, Heidelberg, Freudenstadt, Karlsruhe und Ludwigsburg.
In Bayern traten rund 20 000 Beschäftigte aus 43 Betrieben in den Warnstreik. Vor der Audi AG in Ingolstadt demonstrierten 10 000 Metaller. In München versammelten sich rund 1 500 Beschäftigte der Firmen Krauss-Maffei, KMW und Siemens Mobility zu einer Kundgebung. An dem Bosch-Aktionstag beteiligten sich die Beschäftigten nahezu aller bayerischen Bosch-Standorte. Beim Maschinen- und Pumpenhersteller KSB in Pegnitz waren 800 Beschäftigte im Warnstreik, bei Eurocopter in Donauwörth 1 000 Beschäftigte. Weitere Warnstreiks gab es in Amberg, Bamberg, München, Nürnberg, Donauwörth und Erlangen.
Im IG Metall-Bezirk Frankfurt beteiligten sich über 10 000 Beschäftigte aus 29 Betrieben an Warnstreiks. Im rheinland-pfälzischen Zweibrücken demonstrierten mehr als 4 000 Metaller aus 13 Betrieben vor dem Terex-Demag Gelände. Im Saarland gingen 7 500 Menschen auf die Straße. In Thüringen traten die Beschäftigten der Betriebe von Kaeser Kompressorenwerk, BMW Eisenach, Benteler und Demag Ertotech in den Ausstand. In Hessen gab es Warnstreikaktionen in Hanau, Herborn, Offenbach und in Frankfurt.
Im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt traten 6 500 Beschäftigte aus 63 Betrieben in den Warnstreik. In Hannover versammelten sich am Morgen 3 000 Beschäftige aus 43 Betrieben aus der Region Alfeld, Hameln, Hannover und Hildesheim vor dem Gebäude des niedersächsischen Arbeitgeberverbandes zu einer Kundgebung. Darüber hinaus legten im Harz 2 120 Beschäftigte aus 18 Betrieben die Arbeit nieder und zogen auf den Marktplatz von Osterode. Bei Faurecia in Stadthagen legten 900 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Sachsen-Anhalt traten 80 Beschäftigte der Firma Linde in Ballenstedt in den Ausstand.
In Berlin-Brandenburg-Sachsen haben sich 4 600 Arbeitnehmer aus 18 Betrieben an Warnstreikaktionen beteiligt. Rund 3 000 Metaller aus den Betrieben Siemens, Nokia Siemens Networks, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Schleicher, Osram und der BMW AG demonstrierten in Berlin. Bei der Firma Bombardier traten im Werk Bautzen 700 und in in Oranienburg 350 Beschäftigte in den Warnstreik. Weitere Aktionen gab es in Potsdam und Riesa.
Quelle und Kontaktadresse:
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(tr)
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