IG Metall: Rente mit 67 ist eine fatale sozialpolitische Fehlentscheidung
(Frankfurt am Main) - Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, hat den Beschluss des Bundestages zur Rente mit 67 als fatale sozialpolitische Fehlentscheidung kritisiert. Die Rente mit 67 löst kein einziges rentenpolitisches Problem. Statt dessen bestraft sie diejenigen mit massiven Leistungskürzungen, die aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen." Dabei betrage nach Eigenangaben des Ministeriums der maximale Dämpfungseffekt auf die Beiträge 0,5 Prozentpunkte im Jahr 2029. Es sei geradezu absurd, deswegen einen gesellschaftlichen Großkonflikt vom Zaune zu brechen, sagte Peters. "Zudem steht die Entscheidung im krassen Gegensatz zur ablehnenden Meinung der breiten Mehrheit in der Bevölkerung. Vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer empfänden die Rente mit 67 als eine gegen sie gerichtete Entscheidung, betonte Peters am Freitag (9. März 2007) in Frankfurt.
Statt einer pauschalen Anhebung der Altersgrenzen sei eine flexible und sozial akzeptable Ausgestaltung des Übergangs in den Ruhestand das sozialpolitische Gebot der Stunde. Dazu habe die IG Metall in den letzten Monaten Alternativen und Kompromissangebote vorgelegt, sagte Peters. Er bedauere es außerordentlich, dass nichts davon Eingang in das Gesetzgebungsverfahren gefunden habe. Offensichtlich glaubt die Große Koalition, aufgrund ihrer parlamentarischen Mehrheit nicht mehr auf die Arbeitnehmer zugehen zu müssen. Viele Menschen empfinden das als Ignoranz einer Regierung, die sich weit von den Ängsten und Hoffnungen der Menschen entfernt hat.
Der IG Metall-Chef bewertete es als positiv, dass es in Folge der gewerkschaftlichen Aktivitäten beim Thema Ausstieg aus dem Arbeitsleben Bewegungen gebe. Die IG Metall werde die Abgeordneten beim Wort nehmen und die Angebote etwa aus der SPD-Fraktion über eine Fortsetzung der geförderten Altersteilzeit auf den Prüfstand stellen. Wenn konkrete Angebote vorliegen, werden wir sie auf Ehrlichkeit, Machbarkeit und Zumutbarkeit abklopfen. Dabei empfehle ich der Bundesregierung, die Menschen nicht erneut zu enttäuschen, sagte Peters.
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