IG Metall und ÖTV fordern Korrekturen bei den Rentenreformplänen
(Frankfurt/Main) - Die IG Metall und die Gewerkschaft ÖTV haben die Bundesregierung zu deutlichen Korrekturen ihrer Rentenreformpläne aufgefordert. Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Konzept könnten die Gewerkschaften nicht ihren Frieden machen, erklärten der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel und ÖTV-Vorsitzende Frank Bsirske am Dienstag in Frankfurt. Weder ein Rentenniveau von 61 Prozent noch der Ausstieg aus der paritätischen Finanzierung seien akzeptabel. Beim Rentenniveau müsse es eine deutliche Bewegung nach oben geben. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung wollen die IG Metall und die ÖTV eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung für alle aufbauen. „Daran müssen sich die Arbeitgeber mindestens zur Hälfte beteiligen“, betonten Bsirske und Zwickel. Die Gewerkschaftsvorsitzenden forderten ausserdem die Einbeziehung der Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes in die steuerliche Förderung.
Zwickel und Bsirske vereinbarten während ihres Treffens in Frankfurt gemeinsame Aktionen beider Gewerkschaften zur Rentenreform. Sie riefen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie, des öffentlichen Dienstes und der Verdi-Gewerkschaften zu weiteren betrieblichen Protestaktionen auf. Die SPD-Bundestagsfraktion habe zwar Korrekturen der Rentenreformpläne in Aussicht gestellt. „Doch bis zu einer fairen und sozial gerechten Rentenreform ist es noch ein weiter Weg“, betonten Bsirske und Zwickel. „Deshalb muss jetzt Druck gemacht werden.“ Weitere Themen des dreistündigen Treffens der Gewerkschaftsvorsitzenden waren die Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes, die Zielsetzungen der Gewerkschaften im Bündnis für Arbeit, die gewerkschaftliche Tarifpolitik und aktuelle politische Fragen. Zwickel und Bsirske vereinbarten, den am Dienstag begonnen Meinungsaustausch regelmäßig fortzusetzen.
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